Eine beklemmende Reise zu den Abgründen von Internet, Google & Co. (GS) Als Star der Digitalisierungskritik gilt neuerdings der britische Informatiker und Künstler James Bridle, der mit "New Dark Age" seinen ersten Titel vorlegt. Dieser ist eine Anspielung auf das "dunkle Mittelalter", das durch den Anspruch der Aufklärung, allen Menschen Zugang zum Wissen zu eröffnen, überwunden werden sollte. Eine Prämisse, mit der auch Google angetreten ist - und das Gegenteil gebracht hat. Bridle untermauert seine These mit zahlreichen Beispielen: Amazon-Arbeiter finden sich nur mehr mit Taschencomputern, die primär der Überwachung dienen, in den Lagerhallen zurecht, Computerprogramme manipulieren den Hochfrequenzhandel an den Börsen und bringen sie regelmäßig an den Rand des Absturzes ("Flash Crashs") und Empfehlungsalgorithmen führen Kinder mittels zu Filmen mit problematischen Inhalten (Gewalt, Sex). Bridle ist überzeugt, dass es von diesen Technologien kein Zurück gibt, er hat aber auch keine wirkliche Lösung zum Schutz vor offensichtlichen Fehlentwicklungen. Möglich sind diese ja nur, wenn man meint, dass sich das Verstehen dieser Technologien auf die Fertigkeiten des Programmierens oder Bedienens beschränke. Daher sei letztlich wieder "echte Bildung" gefragt, also nicht bloß funktionales Wissen, sondern das Verstehen "des Systems" mit allen Implikationen, also auch ethischen und sozialen. Die Lektüre dieses aktuellen, informativen und erhellenden Buches könnte dazu ein erster Anfang sein! *bn* Karl Krendl

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Medium erhältlich in:
4 KÖB St. Laurentius Nordborchen, Borchen

Personen: Bridle, James