Nacht Grenze Morgen
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Eine Familie gründen und ein normales Leben führen.
Ein ferner Traum für Naser aus Palästina und Ali aus Syrien. Sie leben ein provisorisches Leben im türkischen Edirne, nahe der Grenze zu Griechenland.

Naser könnte immerhin notfalls nach Palästina zurück. Besser wäre, wenn er genug Geld verdienen würde, um seine Familie zu unterstützen. Sähe er in Palästina Chancen auf eine gute Zukunft, wäre er nicht gegangen.

Für Ali würde ein Zurück nach Syrien womöglich den Tod bedeuten. Oder Gefängnis. Oder eine Rekrutierung in die syrische Armee. Dort wäre er gezwungen, Zivilisten zu töten, sagt er.

Mangels Alternative arbeiten Ali und Naser in Edirne als Schleuser. Sie lotsen Flüchtlinge an die griechische Grenze und hoffen, dass ihre Kunden durchkommen. Die meisten, mit denen sie es zur Zeit der Dreharbeiten 2011/12 zu tun bekommen, stammen aus Syrien. Die allermeisten sind junge Männer wie sie selbst.

Ali, Naser und ihre Kunden erfahren, dass illegale Übertritte in die EU immer schwieriger werden. Mit Unterstützung der EU-Grenzschutzbehörde Frontex und auch von Deutschland rüstet Griechenland die Grenze auf: mit Barrieren und Patrouillen, die immer besser ausgestattet sind. Zum Beispiel mit Wärmebildkameras.

Naser und Ali schleusen, um Geld zu verdienen. Sonderlich gern machen sie diese illegale Arbeit nicht. Aber ohne Geld keine Wohnung, kein Essen.

"Scheiß-Geld," sagt Naser. "Es geht immer nur ums Geld. Immer nur Probleme. Hier an der Grenze, in Palästina, überall. Wo soll ich hin, um ein anständiges Leben zu führen?"

Nacht Grenze Morgen zeigt Fragmente der Geschichte zweier junger Männer, deren Schicksal sonst schemenhaft bleibt. Trotz ihrer illegalen Arbeit zeigen sie ihr Gesicht. ihre Geschichte steht stellvertretend für viele Namenlose.


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3 Die Bücherei St. Alexander, Schmallenberg

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Schlagwörter: Biografie Politik Gesellschaft Dokus

Nacht Grenze Morgen
Montage: Tuna Kaptan, Felicitas Sonvilla, Ulrike Tortora; Kamera: Tim Kuhn; Drehbuch: Tuna Kaptan, Felicitas Sonvilla; Musik: Dmitri Grigoriev; Regie: Felicitas Sonvilla, Tuna Kaptan
Deutschland 2013; Ab 12 Jahren; Sprachfassung: Arabisch, Farsi, Türkisch. Untertitel: Deutsch; 1 Online-Ressource (30 min); Bild: 16:9 HD

Zugangsnummer: 81953BC57CDA
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