Andersen, Jens
Astrid Lindgren ihr Leben
Buch

Faszinierend neue Biografie über Astrid Lindgrens Leben und Werk aus bislang unveröffentlichtem Archivmaterial. (PL) Keine andere Autorin des 20. Jahrhunderts ist weltweit so berühmt, gefeiert und vielen Kindern und Jugendlichen bekannt wie Astrid Lindgren. Der dänische Sachbuchautor Jens Andersen verfasste mit Zustimmung von Astrids Tochter anhand intensiver Archivstudien und bislang unveröffentlichter Quellen aus Astrid Lindgrens Nachlass dieses beeindruckende Sachbuch. So entsteht wunderbar berührend, aufwühlend, aber auch erschreckend neu das Bild einer Frau, die das 20. Jahrhundert durch ihre literarischen Werke wie durch ihr öffentliches Engagement mit dem Appell "Mütter aller Länder vereinigt euch!" die globale Friedens- und Umweltpolitik mitgeprägt hat. Am Anfang wird von der unglaublichen "Fanpost an die Autorin" erzählt, von den verzweifelten Briefen Jugendlicher, die inspiriert von Bullerbü nach Schweden auswandern wollen, ebenso von Erwachsenen aus aller Welt, die sich voll Dankbarkeit an sie wenden. In zehn weiteren Kapiteln taucht man ein in eine authentische Biografie, die 1907 mit Astrids Geburt als Bauerntochter auf Näs beginnt. Auf eine behütete und unbeschwerte Kindheit folgt eine stürmische Zeit "zwischen fünfzehn und fünfundzwanzig, wo man es schafft, ungefähr vier verschiedene Leben zu führen": Mit 16 beginnt sie mit dem Wunsch, Journalistin zu werden, ein Volontariat bei der kleinstädtischen Zeitung von Vimmerby und wird vom Arbeitgeber schwanger. Sie muss heimlich das Kind in Kopenhagen zur Welt bringen und bei einer Pflegemutter "im Ausland" zurücklassen. Einsam und allein geht sie nach Stockholm, wo sie sich bemüht, durch Weiterbildungskurse in Maschineschreiben und Buchhaltung ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Als sie 1931 heiratet und Tochter Karin bekommt, ist nicht nur ihre Ehe mit dem Motorsportmanager Lindgren schwierig, auch die zunehmende Radikalisierung der Weltpolitik und die Schrecken des Zweiten Weltkriegs lassen sie vielfach verzweifeln, wie dies aus ihren erst kürzlich auf Deutsch erschienenen Kriegstagebüchern hervorgeht. Es sind meist alltägliche familiäre Schilderungen, die aber auch als zeitgeschichtliche Dokumentation interpretiert werden können, da sie Zeitungsausschnitte oder Briefe enthalten, die Astrid Lindgren auf ihrem Arbeitsplatz als Postkontrollorin des Geheimdienstes zu lesen bekam. Ein inhaltlicher Schwerpunkt sind natürlich auch die Hintergründe der ursprünglich nur mündlich erzählten Pippi-Geschichten, die 1944 als Manuskript mit dem Titel "Das Buch über Pippi Langstrumpf - verfasst auf Wunsch meiner Tochter Karin von ihrer Mutter" erschienen sind. Die Schuldgefühle gegenüber ihrem Sohn Lasse ziehen sich wie ein roter Faden durch ihr Werk, das offene, rebellische Auftreten ihrer literarischen Protagonisten - wie z.B. Pippi, Ronja oder Michel aus Lönneberga - gegen das gängige autoritäre Establishment ermöglicht eine Revolution in den Kinderzimmern. Dies begründet Lindgrens Aufstieg zu einer gefeierten, vielfach geehrten und verehrten Autorin, deren anarchische, traumatisierte, fantastische Figuren vorzeigen, wie jeder in unterschiedlicher Weise zuversichtlich leben kann, denn: "Life ist not so rotten as it seems". Ein ausführlicher Anhang mit Bibliographie zum Gesamtwerk, mit Quellenverzeichnis, Personenregister und Nachweis des im Buch verwendeten umfangreichen Bild- und Fotomaterials rundet diese überragende Künstlerbiografie ab. Mit wärmsten Empfehlungen für jede Bibliothek.


Dieses Medium ist voraussichtlich bis zum 13.06.2024 ausgeliehen. Gerne können Sie es vormerken.

Personen: Andersen, Jens Sonnenberg, Ulrich

Schlagwörter: Astrid Lindgren

Interessenkreis: Biografien

Andersen, Jens:
Astrid Lindgren : ihr Leben / Jens Andersen. Aus dem Dän. von Ulrich Sonnenberg. - 5. Aufl. - München : Dt. Verl.-Anst., 2015. - 446 S. : Ill. (z.T. farb.)
ISBN 978-3-421-04703-8 fest geb. : 27,80 EUR

Zugangsnummer: 2021/0252 - Barcode: 2-1230251-0-00011152-2
Biographien, Briefe, Tagebücher - Signatur: Bi Ander - Buch