Jónína Leósdóttir
Am liebsten gut Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Nina ist Ende 30 und eine wahre Gutmenschen-Superfrau, die es immer allen Recht machen will: als Pfarrersgattin ihres Georg, der die Seelsorge außerhäusig wichtiger nimmt als in der Familie, als Behütemutti einer aufmüpfigen 20-Jährigen und einer liebenswerten kleinen Schulanfängerin mit Down-Syndrom, als große Schwester einer egoistischen Schauspielerin, die sie nach Strich und Faden manipuliert und schlussendlich als Tochter eines munteren 70-Jährigen, der sich 2 Monate nach den Tod der Ehefrau einer jüngeren Partnerin zuwendet, was die Töchter dermaßen auf die Palme bringt, dass der Familienfrieden an allen Ecken knirscht. Was als amüsant-alltägliche Familienstory beginnt, gewinnt im letzten Drittel an Tempo bis hin zum Showdown, bei dem alles zusammenbricht, vor allem Nina selbst, nach all der nahezu penetranten Selbsaufopferung. Wer lernt daraus? Kosequenterweise die sympathisch-nervige Hauptperson relativ wenig, umso mehr vielleicht die vielen Leserinnen, die sich in einem tragikomischen Zerrbild gespiegelt sehen werden. All diesen sei der attraktiv aufgemachte Titel wärmstens empfohlen.


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Personen: Jónína Leósdóttir

Schlagwörter: Familie Frau Überforderung belletristische Darstellung Perfektionismus Reykjavik

JONI

Jónína Leósdóttir:
Am liebsten gut : Roman / Jónína Leósdóttir. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2011. - 297 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Allt fínt... en pú? . - Aus dem Isländ. übers.
ISBN 978-3-462-04337-2 kt. : EUR 16.99

Zugangsnummer: 80612017865
JONI - sch. Lit.Erw