Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 - Ausgabe 10
Zeitschriftenheft

SPIEGEL GESCHICHTE 4/2010: Die Welt der Staufer Broschiert - 27. Juli 2010

Die Staufer sind bekannter als jedes andere Herrschergeschlecht des Mittelalters. Im 12. und 13. Jahrhundert herrschten sie über halb Europa, es war eine Zeit voller Wandel und Dynamik. Handel und Geldwirtschaft boomten, überall wurden Städte gegründet und Burgen gebaut. Unzählige Geschichten, Sagen und Legenden ranken sich um das schwäbische Adelsgeschlecht, das viele Könige und Kaiser hervorbrachte. Vor allem Friedrich I. Barbarossa, der »Kaiser Rotbart«, hat die Nachwelt immer wieder neu inspiriert und wurde im 19. Jahrhundert sogar zum deutschen Nationalmythos. SPIEGEL GESCHICHTE zeichnet in vier Kapiteln die facettenreiche Historie der Staufer vom Aufstieg bis zum Machtzerfall nach. SPIEGEL-Autoren porträtieren bedeutende Herrscherfiguren wie Barbarossa und Friedrich II., Kaiserin Beatrix oder den letzten Staufer Konradin, der mit 16 Jahren in Neapel enthauptet wurde. Das Heft beschreibt aber auch die zahlreichen Feinde, Rivalen und Gegenmächte, an der Spitze die Päpste in Rom. Ausführlich wird der harte Alltag im Stauferreich dargestellt, über den der Heidelberger Historiker Stefan Weinfurter in einem Gespräch urteilt: »Keiner von uns möchte damals gelebt haben«. Aber das Mittelalter war nicht nur düster, zum Bild der Epoche gehört auch der Aufbruch zu Neuem: SPIEGEL GESCHICHTE zeigt, wie die Universität von Bologna zur Kaderschmiede der modernen Jurisprudenz wurde, welche aufklärerischen Lehren der Philosoph Albertus Magnus verbreitete und warum die Äbtissin Hildegard von Bingen bis heute verehrt wird.

Titelbild

1
DIE WELT DER STAUFER

HAUSMITTEILUNG

3
HAUSMITTEILUNG - HAUSMITTEILUNG

Inhaltsverzeichnis

4
Inhaltsverzeichnis

6
Bildseiten

144
BUCHEMPFEHLUNGEN

144
ZEUGEN DER STAUFERZEIT: Nachhall einer Epoche

HERRSCHER

14
Kaiser und Messias Barbarossa: Schon im Mittelalter werden die Staufer-Kaiser zum Mythos - meist verherrlicht, aber auch verteufelt. Barbarossa entwickelt sich zum Helden der Deutschen, vor der Reichsgründung 1871 verkörpert er die politische Sehnsucht der Nationalbewegung.

26
SPIEGEL-GESPRÄCH - "Die neuen Caesaren": Der Heidelberger Historiker Stefan Weinfurter über
den höfischen Luxus in der Stauferzeit, die
Angst der Menschen im Mittelalter vor dem Weltuntergang
und die Rückständigkeit der deutschen Reichsgebiete

32
"Herr der Welt": Friedrich I. Barbarossa, zum Ritter erzogen, strebte nach der universalen Macht. Geschickt setzte er sich als Imperator in Szene, musste aber häufig Niederlagen einstecken - bis er in Anatolien ertrank.

38
Gefährtin unseres Reiches: Die Frauen der Staufer waren nicht nur auf ihre höfische Rolle beschränkt. Wie viel politischen Einfluss sie hatten, zeigt das Beispiel von Kaiserin Beatrix, der Gattin Barbarossas.

40
Verklärung nach Maß: Otto von Freising, der größte Geschichtsdenker des Mittelalters, begründete die Saga vom Friedenskaiser und Reichseiniger Friedrich Barbarossa.

42
Machtmensch mit Phantasie: Sein Weg war vorbestimmt: Schon mit einem Jahr wurde er zum König gewählt. Doch Friedrich II. prägte die Herrschaft der Staufer auf ganz eigene Weise, als eine der erstaunlichsten Gestalten der europäischen Geschichte.

54
Das Glück vor tausend Jahren: In Palermo, der Hauptstadt ihres Königreiches Sizilien, liegen die Staufer-Kaiser Heinrich VI. und Friedrich II. prunkvoll begraben. Vom einstigen Glanz der multikulturellen Metropole ist wenig geblieben.

HERRSCHERCHRONIK

23
DIE EPOCHE DER STAUFER

NAHAUFNAHME

58
TOD DURCH DAS SCHWERT: Konradin, der letzte Staufer, war noch nicht erwachsen, als ihn die Reichsfürsten fallen ließen. Mit 15 traf ihn der Kirchenbann, mit 16 verlor er die entscheidende Schlacht.

90
BERTHA IN BYZANZ: Das schwierige Bündnis der Staufer mit Konstantinopel

132
"HERZELIEBE FROWELÎN": Walther von der Vogelweide ist der wohl berühmteste deutschsprachige Dichter des Mittelalters. In seinen Minneliedern preist er anfangs die Kunst der Entsagung, doch er selbst suchte die erfüllte Liebe.

FEINDE, RIVALEN, GEGENMÄCHTE

61
Himmel gegen Erde: Zwischen den Päpsten und den Staufern tobte ein erbitterter Kampf um die Frage: Wer ist der wichtigste Mann auf der Welt?

67
Eiswasser statt Leibeslust: Während die Amtskirche in Protz und Prunk versank, formierte sich im Hochmittelalter eine mächtige religiöse Gegenströmung: Bettelmönche wie Franz von Assisi predigten Verzicht und Demut.

69
HEILIGE DER ARMEN: Elisabeth von Thüringen zeigte Nächstenliebe auf extreme Art.

70
Grenzen der Macht: Um ihr riesiges Reich zu regieren, gerieten die staufischen Herrscher im Zug der neuen Zeit in immer stärkere Abhängigkeit von den Fürsten.

74
Zauberei aus Palermo: In den Werkstätten des königlichen Hofs versammelten die Herren Siziliens die besten Handwerker ihrer Zeit - Weberinnen aus Byzanz, Färber und Seidensticker aus Arabien. Manches kostbare Stück gehörte später zu den Kleinodien des Heiligen Römischen Reiches.

76
Kidnapping des Jahrhunderts: Aus machtpolitischem Kalkül und Rachsucht wurden Staufer-Kaiser Heinrich VI. und der König von Frankreich zu Komplizen einer unerhörten Tat: der Geiselnahme des englischen Königs Richard Löwenherz.

82
"Die Lust der wilden Freiheit": Mailand und die Staufer, das ist die Geschichte einer erbitterten Feindschaft. Im Mythenschatz italienischer Nationalisten wirkt sie bis heute fort.

86
Bewaffnete Wallfahrten: Alle Staufer-Könige ließen sich von den Päpsten zu Kreuzzügen verpflichten, die blutigen Expeditionen dienten auch ihren Machtinteressen. Aber nur einer zog in Jerusalem ein: Friedrich II.

SEITENBLICK

80
KNIEFALL UND FRIEDENSKUSS: Wie mit Demutsgesten Politik gemacht wird

120
KAISER AUS DER KLOAKE: Nachrichtenübermittlung im Stauferreich war mühsam und langwierig.

ALLTAG IM STAUFERREICH

92
Ritter Gnadenlos: Schöne Frauen, Ruhm und Ehre, tollkühne Kämpfe: Die Krieger des Mittelalters umweht der Duft des Abenteuers. Tatsächlich fochten sie in unfassbar brutalen Schlachten - wenn sie nicht betrunken vom Pferd fielen oder vor Kälte zitterten.

98
"Wer frevelnd seinem Stand entsteigt": Harte Arbeit und unüberwindliche soziale Grenzen prägten den Alltag der Stauferzeit. Ganz unten in der Hierarchie rangierten die Bauern, sie waren meist arm und unfrei - aber ernährten Adel und Geistliche.

106
Feucht, kalt und dunkel: In der Stauferzeit boomte der Burgenbau. Zunehmend aus Stein errichtet, wurden die Burgen zu schwer einnehmbaren Festungen. Aber das Leben hinter den Mauern war hart.

110
Zwängen und Schnüren

ORTSTERMIN

104
DES KAISERS HÜHNERFARM: Das Mainzer Hoffest von 1184, bei dem Barbarossa die Schwertleite seiner Söhne Heinrich und Friedrich zelebriert, ist ein prachtvoller Höhepunkt des gesamten Mittelalters.

ALLTAG IM STAUFER-REICH

116
Listige Manöver: Lübeck steht für den Aufstieg der Städte im Mittelalter. Durch Handelsgeschick und clevere Diplomatie, auch von den Staufern gefördert, ertrotzten sich die Bürger Freiheit, Privilegien und Wohlstand.

AUFBRUCH IN NEUE ZEITEN

122
Das Recht der Imperatoren: Die Universität von Bologna wurde unter den Staufern zur Kaderschmiede der neuen Jurisprudenz. Die Doctores suchten Antworten auf die großen Rechtsfragen der Zeit, berieten Könige und Kaiser.

130
Sonne der Vernunft: Die Scholastiker des Hochmittelalters waren die ersten Aufklärer im christlichen Europa - allen voran der deutsche Dominikaner und Universalgelehrte Albertus Magnus.

134
Des Menschen Elsternfarbe: Darf ein Ritter sich hemmungslos verlieben? Sind Krieger Mörder? Im gewaltigen Panorama seiner Versromane stellte der Dichter Wolfram von Eschenbach sehr aktuelle Fragen.

138
"Posaune Gottes": Die Benediktinerin Hildegard von Bingen wird bis heute als große Heilkundige verehrt. Sie selbst empfand sich als Seherin - und mischte sich auch in die kaiserliche Politik ein.

142
Straße der Staufer

VORSCHAU

146
Die nächste Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE erscheint am Dienstag, dem 28. September 2010 - Der Islam

146
Impressum

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¬Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 : SPIEGEL-Verlag, 2009
EAN 4197436307806

Zugangsnummer: 2016/0099-010
Geschichte einschließlich Kultur- und Geistesgeschichte - Signatur: Ge Spieg - Zeitschriftenheft