Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 - Ausgabe 14
Zeitschriftenheft

SPIEGEL GESCHICHTE 2/2011: Die Hohenzollern Broschiert - 29. März 2011

Kein anderes Fürstengeschlecht ist so eng mit fast tausend Jahren deutscher Geschichte verknüpft wie die Hohenzollern. Von ihrer Stammburg auf der Schwäbischen Alb arbeiteten sie sich hoch zu Burggrafen in Nürnberg und Kurfürsten in der Mark Brandenburg, zu preußischen Königen und deutschen Kaisern. Der letzte, Wilhelm II., verspielte im Ersten Weltkrieg die Monarchie. In Beiträgen von SPIEGEL-Redakteuren und namhaften Historikern zeichnet das Heft Aufstieg und Niedergang der Hohenzollern nach. Dabei werden die herausragenden Gestalten der Dynastie porträtiert, beginnend mit dem »Großen Kurfürsten« und dem »Soldatenkönig«. Ein eigenes Kapitel ist Friedrich II. mit dem Beinamen »der Große« gewidmet, dessen 300. Geburtstag im Januar nächsten Jahres gefeiert wird. Der »alte Fritz« war der populärste Hohenzollern-Herrscher, aber auch der umstrittenste. Über dessen philosophische Theorien und kriegerische Praxis gibt der Friedrich-Biograf und emeritierte Kölner Historiker Johannes Kunisch Auskunft in einem SPIEGEL-Gespräch. Den zaghaften Reformer Friedrich Wilhelm III. schildert der Greifswalder Ordinarius Thomas Stamm-Kuhlmann; dessen Ehefrau, die vom Volk verehrte Königin Luise, beschreibt der Berliner Historiker Daniel Schönpflug, beide Autoren sind auch Verfasser einschlägiger Biografien. Ein differenziertes Bild von Wilhelm II. in der Vorkriegszeit, als er sich als Förderer der Wissenschaften und Bildungsreformer hervortat, zeichnet der in Chemnitz lehrende Vorsitzende der Preußischen Historischen Kommission, Frank-Lothar Kroll. Erzählt wird ferner das Leben des Malers Adolph Menzel, der sich als Chronist einer Epoche erwiesen hat. Nachfahren der einst regierenden Hohenzollern werden ebenfalls vorgestellt. So blickt ein Urenkel des letzten deutschen Kaisers in einem SPIEGEL-Gespräch auf die Familiengeschichte zurück, spricht über königliche Verwandte in Europa, standesgemäßes Heiraten und einen Erbschaftsstreit. Über die abenteuerlichen Wege des Kronschatzes der Hohenzollern, der seit kurzem in einer Ausstellung im Berliner Schloss Charlottenburg gezeigt wird, informiert ein weiterer Beitrag.

Titelbild

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Die Hohenzollern: Eine Dynastie, die Deutschland prägte

HAUSMITTEILUNG

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HAUSMITTEILUNG

Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis

BESCHEIDENE ANFÄNGE

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Spaziergang durch Sanssouci

14
Vom Fels zum Meer: Eine Burg auf der Schwäbischen Alb war der Ursprungsort der Zollern. Ihre Nachkommen wurden Kurfürsten in Brandenburg, arbeiteten sich hoch bis an Ost- und Nordsee und regierten schließlich die Großmacht Preußen.

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Die Hohenzollern: Auszug aus dem Stammbaum

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Mit Militär und Migranten: Friedrich Wilhelm von Brandenburg, genannt der Große Kurfürst, schuf ein schlagkräftiges Heer und eine zentrale Verwaltung. Er legte den Grundstein, dass aus einem kleinen Fürstentum eine europäische Macht wurde.

30
Disziplin als Leitkultur: Der "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. macht Preußen zu einem Militärstaat - und eigenhändig bläut er seinen Untertanen neue Sitten ein.

DER ALTE FRITZ

34
Seiner Zeit voraus: Friedrich II. galt zunächst als verträumter Philosoph. Doch als König zeigte er rasch Machtinstinkt und strategisches Geschick. Inspiriert von der Aufklärung, blieb er absoluter Monarch und erwies sich dennoch als Modernisierer.

46
SPIEGEL-GESPRÄCH - "Es gibt das Bedürfnis, ein Heldenbild zu pflegen": Der Historiker Johannes Kunisch über den preußischen König Friedrich II., dessen Leistungen als Aufklärer und den Niedergang der Hohenzollern

50
Allegro nach Stundenplan: Friedrich der Große war ein guter Flötenspieler und komponierte selbst. Aber an musikalischen Neuerungen hatte er kein Interesse.

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"Ihr Genie ist eine Fackel": Mit dem französischen Schriftsteller Voltaire pflegte Friedrich der Große eine ungewöhnliche Freundschaft - voller Witz und Esprit, aber auch mit heftigen Konflikten.

56
"Ich handle nach dem Ehrgefühl": Friedrich II. in Briefen über seine Lebensanschauung

57
CHRONIK 1061 - 1941 - GRAFEN, FüRSTEN, KAISER

VON PREUSSEN ZUM REICH

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Zaghafter Reformer: Neben berühmten Beratern wie Blücher oder Scharnhorst sah Friedrich Wilhelm III. blass aus. Zum Widerstand gegen Napoleon musste er gedrängt werden. Am Ende flüchtete er sich in die Restauration.

66
Die schöne Patriotin: Luise von Preußen blieb als anmutige, mütterliche Königin im kollektiven Gedächtnis. Doch sie mischte sich als Gattin eines schwächlichen Monarchen auch aktiv in die Politik ein: gegen Napoleon und für Reformen.

68
Ein Held des Rückzugs: In jungen Jahren ein Dichter, liebte Friedrich Wilhelm IV. Kunst, Literatur und das Zeichnen. Bei der Revolution 1848 verhinderte er Bürgerkrieg und Blutvergießen.

74
Seitenblick - "Für König und Vaterland"

76
Mildes Herbstlicht: Adolph Menzel gilt als Maler von Preußens Glanz und Gloria. Doch seine Historienbilder zeigen bereits Brüche der Hohenzollernmacht.

82
Bismarcks fügsamer Monarch: Wilhelm I. wurde der erste Deutsche Kaiser. Gegen die Gründung des Deutschen Reiches sperrte er sich. Aber er war populär.

MACHT UND GRÖSSENWAHN

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Eine unsichere Existenz: Wilhelm II. wollte die Deutschen "herrlichen Tagen" entgegenführen. Er förderte die Wissenschaft und reformierte das Schulwesen. Der letzte Kaiser scheiterte jedoch an seiner Renommiersucht und mangelnden Durchsetzungskraft.

96
"Da haben Sie den Salat": Theodor Fontane (1819 bis 1898) in Briefen über die Krise der Hohenzollernherrschaft unter Wilhelm II.

98
David gegen Goliath: Nach der Niederschlagung der demokratischen Revolution von 1848 wurde die Hohenzollernherrschaft von der jungen Arbeiterbewegung bedroht. Der SPD-Führer Bebel trotzte unerschrocken dem Haudegen Bismarck.

102
Die ungeliebte Hauptstadt: Das Verhältnis der Hohenzollern zu Berlin war tief gestört: Im Zentrum des Reiches zeigten sich alle Widersprüche des Wilhelminismus.

106
Schwäbischer Export: Sie standen für Nähe zu Deutschland und erlagen doch immer wieder den Ambitionen der rumänischen Elite: die Hohenzollern-Könige in Bukarest.

108
Gruppensex im Grunewald: Blutige Duelle, absurde Ehren-kodizes und wilde Orgien: Zum Ende des 19. Jahrhunderts wirkte der Hofstaat Wilhelms II. bisweilen verblüffend freizügig.

SCHEITERN DER MONARCHIE

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Schatten seiner selbst: Kaiser Wilhelm II. führte 1914 die Monarchie in Deutschland in den Untergang. Im Ersten Weltkrieg hatte er qua Verfassung den Oberbefehl über die deutschen Truppen, wurde aber zunehmend zur Randfigur.

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Nahe am Wasser gebaut: Kaiser Wilhelm II. liebte seine Hochseeflotte so sehr, dass er ihren Einsatz im Ersten Weltkrieg nur selten zuließ. Das Lieblingsspielzeug des Monarchen verrostete in den Häfen.

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Schwadroneur im Schlosspark: In den Niederlanden verbrachte der abgedankte Kaiser Wilhelm II. die letzten 23 Jahre seines Lebens. Der Exilant, von der verhassten Republik mit Geld reichlich ausgestattet, hoffte, dass ihm die Nazis die Rückkehr auf den Thron ermöglichen würden.

126
Nahaufnahme - "Unverbrüchliche Treue"

DIE NACHFAHREN

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"Ich bin ein Republikaner": SPIEGEL-Gespräch mit Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen, 72, über seinen Urgroßvater, den letzten deutschen Kaiser, standesgemäßes Heiraten und den unerfreulichen Erbstreit mit seinem Neffen

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Krone im Rucksack: Über zwei Jahrhunderte lang zierten edle Schmuckstücke aus Gold und Silber die Häupter der preußischen Könige. Der Schatz der Hohenzollern war oft in Gefahr, das Schicksal der Kleinodien gleicht einem Krimi.

138
Bohnerz und Turbolader: Die Hohenzollern sind nicht einfach nur Adel, sie sind auch Unternehmer mit mehr als 3000 Angestellten. Seit 300 Jahren prägen sie das Wirtschaftsgeschehen auf der Schwäbischen Alb.

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Der Prinz im Schafspelz: Wenn in den Klatschblättern der Name Hohenzollern fällt, ist meist Prinz Ferfried schuld. Zweifelhaften Ruhm erlangte er durch seine zweijährige Liaison mit Tatjana Gsell.

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Aktion Sarg und Asche: 205 Jahre nach seinem Tod wurde der Alte Fritz dort bestattet, wo er es gewünscht hatte. Die Umbettung geriet zu einer Posse.

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BUCHEMPFEHLUNGEN

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Domizile einer Dynastie

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IMPRESSUM

VORSCHAU

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Die nächste Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE erscheint am Dienstag, dem 31. Mai 2011 - Die arabische Welt

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¬Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 : SPIEGEL-Verlag, 2009
EAN 4197436307806

Zugangsnummer: 2016/0099-014
Geschichte einschließlich Kultur- und Geistesgeschichte - Signatur: Ge Spieg - Zeitschriftenheft