Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 - Ausgabe 16
Zeitschriftenheft

SPIEGEL GESCHICHTE 4/2011: Der Dreißigjährige Krieg Broschiert - 26. Juli 2011

Drei Jahrzehnte Elend, marodierende Söldner, gepeinigte Bauern, Hunger und Seuchen - das sind die Bilder, die sich gewöhnlich mit dem Dreißigjährigen Krieg verbinden. Er gilt als Konfessions-Katastrophe und Ergebnis verblendeter Machtpolitik, als fataler Auftakt deutscher Verspätungen im 19. und 20. Jahrhundert. Wie verheerend der zunächst vorwiegend auf Reichsboden, später in halb Europa und sogar in Übersee ausgetragene Konflikt tatsächlich gewesen ist, untersucht diese Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE. Sie blickt auf wenig bekannte Einzelheiten, analysiert die Hintergründe - und kann das Bild vom verwüsteten Kontinent oft korrigieren und ergänzen. In vier Kapiteln zeichnen SPIEGEL-Redakteure und namhafte Historiker die leidvolle Geschichte nach: vom Prager Fenstersturz, der den Anfang der Katastrophe markierte, bis zum Friedensschluss, in dem Europas Staatensystem neu begründet wurde. Porträts zeigen einflussreiche Gestalten wie Kaiser Ferdinand II., Friedrich von der Pfalz, König Gustav II. Adolf von Schweden, Albrecht von Wallenstein, aber auch wichtige Künstler und Wissenschaftler der Zeit wie den Maler Peter Paul Rubens und den Astronomen Johannes Kepler. SPIEGEL GESCHICHTE schildert das riskante Leben der Landsknechte und das Elend des gewöhnlichen Volkes. Spannende Seitenblicke richten sich auf die kaum bekannten rebellischen Harzschützen, die Umstände der grauenhaften »Bluthochzeit« von Magdeburg und den Hexenwahn der Epoche

Titelbild

1
DER DREISSIGJÄHRIGE KRIEG: Die Ur-Katastrophe der Deutschen

HAUSMITTEILUNG

3
Hausmitteilung

Inhaltsverzeichnis

4
Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

6
Bildseiten

12
Lehren des Entsetzens: Bis heute wirkt die Schockwelle nach - was aber war der Dreißigjährige Krieg überhaupt? Historiker entwirren Mythos und Realität einer Zeit, die Europa brutal verändert hat.

20
CHRONIK 1618-1648 - Die Wirren einer traumatischen Zeit

22
SPIEGEL-GESPRÄCH - "Auch die teuerste Armee muss nicht immer gewinnen": Der Jenaer Historiker Georg Schmidt über Ursachen und Verlauf des Krieges, Oldenburger Pferde und die Überlebenskraft des Alten Reiches

STURZ IN DIE KATASTROPHE

28
Ein tiefer Fall: Mit dem Prager Fenstersturz wollten die protestantischen Böhmen ein Zeichen setzen. Habsburgs Gegenschlag riss Europa für Jahrzehnte in einen Strudel der Gewalt.

37
Europa um 1618

38
Aufstand der Pfeffersäcke: 80 blutige Jahre dauerte es bis zur Unabhängigkeit der Niederlande 1648.

40
Hunger, Flöhe, Hass: Erst die Verkettung vieler Unglücksfaktoren hat das Desaster heraufbeschworen. Eine der Ursachen war die "Kleine Eiszeit".

44
Der fromme Eiferer: Unnachsichtig stritt Ferdinand II. von Habsburg für den Katholizismus - obwohl er auch Kaiser der deutschen Protestanten war. So wurde er zum Antreiber des mörderischen Konflikts.

50
Kurzes Glück auf der Prager Burg: War Friedrich von der Pfalz verblendet oder nur ungeschickt? Zeitgenossen jedenfalls spotteten über den "Winterkönig".

52
"Weh dir, Pfalz!": Wie wenige Städte musste Heidelberg unter den Kriegswirren leiden. Schuld war auch das Großmachtstreben der Landesherren.

54
Wanderarbeiter des Todes: Farbenprächtig und schwer bewaffnet, so prägten die Landsknechte das Bild des Krieges. Ihr Alltag war äußerst riskant und oft trostlos.

58
Im Auftrag des Königs: Der Maler-Star Peter Paul Rubens vermittelte als Diplomat den Frieden zwischen Spanien und England.

62
Angriff aus dem Busch: Im Harz formierte sich eine Partisanenbewegung gegen die Kaiserlichen.

EUROPA IM CHAOS

64
"Der Löwe aus Mitternacht": Bei seinem Einmarsch in Deutschland präsentierte sich König Gustav II. Adolf von Schweden als Beschützer der Protestanten. Doch er betrieb vor allem Machtpolitik.

72
Griff nach den Sternen: Der böhmische Landadlige Albrecht von Wallenstein stieg zum reichsten und mächtigsten Heerführer auf. Als der Kaiser Verrat witterte, ließ er seinen Generalissimus ermorden.

78
Bankier des Krieges: Der flämische Calvinist Hans de Witte finanzierte Wallensteins Armee. Sein Ende war düster.

80
NAHAUFNAHME - Ellipse Now: Einige Jahre vor Kriegsausbruch entdeckte Johannes Kepler, auf welchen Bahnen die Planeten um die Sonne kreisen. Doch der geniale Astronom blieb ein Außenseiter - Geld verdiente er eher mit Horoskopen.

82
"Gejagt wie das Wild in den Wäldern": Die Mächtigen zettelten den Krieg an - Bauern, Soldaten und Handwerker mussten ihn ertragen. Ihre Tagebücher liefern Augenzeugenberichte aus einem Alltag inmitten von Schrecken und Gewalt.

86
Vom Siegerpech verfolgt: Genialer Stratege, prinzipienfester Katholik oder brutaler Schlächter - an kaum einer Gestalt der Epoche scheiden sich die Geister so wie an Johann Tserclaes von Tilly.

90
ORTSTERMIN - Massaker an der Elbe: Die "Bluthochzeit" von Magdeburg gilt als schlimmste Gewaltorgie des Krieges. Wie konnte es zu dem Blutrausch kommen? Eine Spurensuche.

92
Deutsches Pathos, deutscher Zwist: Nach der Nördlinger Schlacht mussten sich die Schweden aus Süddeutschland zurückziehen. Wichtige Verbündete wandten sich ab. 1635 kam es in Prag zu einem Friedensschluss.

DAS RINGEN DER MÄCHTE

94
Der erste Weltkrieg: Taktische Manöver auf Kosten der Zivilisten, Bündnispoker und Naturkatastrophen prägten die Jahre nach 1635. Es war die grausamste Zeit.

102
"O Bub lauf weg": Das Kriegstrauma im Spiegel von Grimmelshausens "Simplicissimus"

104
Schwedisches Comeback: Mit dem Sieg bei Wittstock 1636 festigten die Skandinavier ihre fast schon verlorene Machtposition.

106
Geplünderte Tote: Ein Massengrab auf dem Wittstocker Schlachtfeld gibt Aufschluss über das Leben und Sterben der Söldner.

108
Gottesmann im Harnisch: Mit dem Weitblick des Strategen stärkte Kardinal Richelieu die Macht Frankreichs - erst im erbitterten Kampf gegen die Hugenotten, dann auch auf den europäischen Schlachtfeldern.

114
ORTSTERMIN - "Das Unkraut ausrotten": In vielen Orten wurden während des Krieges Frauen als Hexen verfolgt und verbrannt. Auch im heute hessischen Büdingen: Der Amtmann war überzeugt, damit Frieden zu schaffen.

118
Die Macht der Nachricht: Post und Zeitung, damals engverwandt, zählten zu den wichtigen Motoren des Krieges. Desinformation war eine übliche List.

122
Totentanz am Lech: Stadtleben in wirrer Zeit: Für die Bewohner Augsburgs lagen Hunger und Siegesfreude, Dämonenglaube und Seuchen nah beieinander.

FRIEDE UND NEUORDNUNG

128
Das Seufzen nach Frieden: Fünf Jahre rangen Gesandte aus halb Europa in Münster und Osnabrück um ein Ende des Krieges.

138
Westfälisches Vexierbild: Das moderne Staatensystem lässt sich in seinen Grundzügen auf den Frieden von 1648 zurückführen. Aber das ist nur eine von vielen Deutungen des Vertragswerks.

142
Lieder gegen das Leiden: Vor dem Hintergrund der erlittenen Schrecken dichtete der evangelische Pfarrer Paul Gerhardt Gesänge, die den Christen in aller Welt bis heute Trost und Hoffnung geben.

144
SCHAUPLÄTZE - Zinnsoldat und Pestfloh: Orte der Erinnerung

145
BUCHEMPFEHLUNGEN

146
IMPRESSUM

VORSCHAU

146
Japan

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¬Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 : SPIEGEL-Verlag, 2009
EAN 4197436307806

Zugangsnummer: 2016/0099-016
Geschichte einschließlich Kultur- und Geistesgeschichte - Signatur: Ge Spieg - Zeitschriftenheft