Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 - Ausgabe 30
Zeitschriftenheft

SPIEGEL GESCHICHTE 6/2013: Die Renaissance Broschiert - 26. November 2013

Von der Epoche der Renaissance mit ihrer grandiosen Kunst geht bis heute eine große Faszination aus. Schon Voltaire zählte das Scharnier zwischen Mittelalter und Neuzeit zu den Goldenen Zeitaltern der Menschheit, und im 19. Jahrhundert prägten berühmte Historiker wie Jacob Burckhardt und Jules Michelet das Markenzeichen der Ära als 'Entdeckung der Welt und des Menschen'. In Architektur, Malerei und Skulptur, in Wirtschaft, Gesellschaft und Philosophie brachen sich umwälzende Entwicklungen Bahn. Genie und Geld, Geist und Macht verbanden sich, zuerst in den Stadtstaaten und Fürstenhöfen Italiens, auf historisch neue und unerhört produktive Art. SPIEGEL GESCHICHTE beschreibt die Entwicklungslinien dieser Zeit des staunenswerten Wandels in Europa zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert. Was hat sie hervorgebracht, welches Erbe hat sie hinterlassen? Und: Wo liegen ihre Widersprüche, ihre Konflikte? SPIEGEL GESCHICHTE diskutiert diese Fragen im Gespräch mit dem renommierten Historiker Volker Reinhardt und in Beiträgen anderer Renaissance-Kenner. Bei all der großen wirtschaftlichen und kulturellen Blüte kam es auch zu Gewaltexzessen, es herrschte eine kaltblütige Interessenpolitik, als deren Prophet Niccolò Machiavelli hervortrat. Der Optimismus einer humanistischen Gelehrten-Elite, die das Heil, die Lösung der gesellschaftlichen Probleme in der Rückbesinnung auf die Antike suchte und die Renaissance gar als deren 'Wiedergeburt' feierte, bestätigte sich nicht. Die heutige Geschichtsforschung bemängelt denn auch den romantischen Überschwang der überlieferten Euphorie. Die neue Nüchternheit der Fachleute hat der Strahlkraft des Zeitalters von Genies wie Leonardo da Vinci, Michelangelo und Dürer nichts anhaben können. Klar aber ist inzwischen: Die Renaissance brach nicht etwa wie ein Vulkan aus dem Mittelalter hervor, sondern trug dieses weiter in sich und schälte sich langsam aus ihm heraus, ohne dass dies den meisten Zeitgenossen bewusst war. In großformatigen Bildern, historischen Tagebuchaufzeichnungen aus Florenz und Köln sowie in vielen Geschichten und Porträts entwirft SPIEGEL GESCHICHTE das Bild einer vielfältig schillernden Epoche.

HAUSMITTEILUNG

3
Hausmitteilung

TopThemen

4
Bauen wie die Römer, das war Vorbild der Architektur. Ganze Städte wurden danach umgestaltet.

4
Gefeierte Dichter wurden mit Lorbeer gekrönt: Francesco Petrarca schrieb die kühnste Lyrik der Zeit.

5
Die deutsche Renaissance verkörpert Albrecht Dürer - ein Multitalent.

5
Künstler verherrlichten die Macht der Fürsten und Päpste: Pinturicchio malte das Leben Pius II.

Kapitel I

6
Bildstrecke

14
Laboratorium der Neuzeit: Italiens Renaissance hat große Architektur, geniale Kunstwerke und staunenswerte Gelehrsamkeit hervorgebracht. Ein sozialökonomischer Umbruch machte ihr den Weg frei.

22
"Vorreiter einer helleren Kultur": Der Historiker Volker Reinhardt über die Ursprünge und Widersprüche einer faszinierenden Epoche - den Beginn der Moderne

28
Chronik 1282 bis 1572 - Zeitalter der Kunst und Entdeckungen

Kapitel II

30
"Alles, was mir geschieht": Machiavellis Vater führte akribisch Tagebuch - die Notizen geben spannende Einblicke in das Alltagsleben im Florenz des 15. Jahrhunderts.

36
Magneten der Macht: Mit opulenten Festen und grandioser Kunst machten die Fürsten der Renaissance ihren Hof zur Bühne.

40
Des Menschen Maß: Bauen wie die Römer - das war der Ausgangspunkt einer neuen Architektur, die sich an den Proportionen des Körpers orientierte.

48
Das "schönste Gemach der Welt": Ein Fürst und sein Hofmaler: Andrea Mantegna hat Mantua und seine Herrscherfamilie, die Gonzaga, berühmt gemacht.

52
Geld, Macht und Schmerz: Die Finanziers von Königen, Päpsten und Künstlergenies herrschten mit feinster Kultur - und rücksichtsloser Gewalt.

58
Sieg des Condottiere: Söldnerführer erkämpften sich einflussreiche Positionen. Der berühmteste von ihnen, Francesco Sforza, regierte Mailand.

62
Nahaufnahme - Mörderisches Spektakel: 1527 plünderten marodierende Söldner Rom, damals die reichste Metropole der Welt - der "Sacco di Roma".

64
Liebe in Zeiten der Beulenpest: Giovanni Boccaccios "Decamerone" ist das erste große Meisterwerk der europäischen Erzählkunst. Es feiert das Leben und die Frauen.

68
Fegefeuer der Eitelkeiten: Als radikaler Bußprediger und Sozialreformer kämpfte Savonarola in Florenz gegen die Medici und den Papst - er endete auf dem Scheiterhaufen.

Kapitel III

72
Bittere Sehnsucht: Naturfreund, Liebesgrübler und Egomane: Francesco Petrarca, Dichter-Idol der Renaissance, gibt seinen Biografen bis heute Rätsel auf.

78
Kunst für Regenten: Die großen Maler Venedigs wurden zu Vorbildern für Europa. Viele ihrer genialen Werke dienten der Verherrlichung des Staates.

84
Porträt - Der Biograf der Künstler: Giorgio Vasari, geschäftstüchtiger Maler und Architekt aus Arezzo, erfand die Renaissance als Epoche.

86
Kosmische Kraft: Vom Kieselstein bis zum allmächtigen Gott: Die humanistischen Philosophen wollten die Welt erklären und stritten, ob Platon oder Aristoteles der bessere Lehrmeister sei.

92
Porträt - Meister der Verwandlung: Ein Papst als Humanist: Enea Silvio Piccolomini, Pius II., baute sich eine Stadt nach seinem Ideal.

94
Männer in Strumpfhosen: Mode der Renaissance

96
Glück für alle: In "Utopia" entwarf der Staatsmann und Humanist Thomas More 1516 eine ideale Gemeinschaft - Vorläufer für viele Wunschbilder einer besseren Welt.

100
Hölle im Paradies: Nördlich der Alpen entwickelte sich eine ganz eigene Renaissance-Malerei: Niederländische Künstler etablierten sich als Meister einer bürgerlich dominierten Landschafts- und Porträtkunst.

106
Ortstermin - Gesegneter Koloss: 900 Männer und 75 Pferde richteten 1586 auf dem Petersplatz in Rom einen riesigen Obelisken auf, eine Meisterleistung der Ingenieurskunst.

108
Die Erschaffung der Welt: Es gab nur eine Autorität, die Michelangelo über sich duldete: Gott. Der berühmte Schöpfer der Fresken in der Sixtinischen Kapelle war ein Universalgenie.

112
Nahaufnahme - David und Goliath: Michelangelos berühmteste Statue war ein Freiheitssymbol.

Kapitel IV

114
Neues aus Japonien: Europa erlebte 1400 bis 1600 eine Informationsrevolution: Zeitungen kamen auf, erst handgeschrieben, dann gedruckt. Nachrichten wurden zum begehrten Gut.

120
Nahaufnahme - Holzköpfe und Halunken: Sebastian Brant, Gelehrter und hoher Beamter, war der erste deutsche Bestsellerautor.

122
Genie mit Geschäftssinn: Albrecht Dürer war bereits zu Lebzeiten ein Star. Er erfand ganz neue Verkaufsstrategien und vermarktete sich als früher Unternehmer geschickt selbst.

126
Geheimnis der Erde: Vor 500 Jahren wurde Gerhard Mercator geboren, der bedeutendste Geograf der Neuzeit. Seine Karten und Globen prägen bis heute den Blick auf die Welt.

130
Des Teufels Unkraut: Hermann Weinsberg war Weinhändler, Rechtsgelehrter und Ratsherr. Sein Tagebuch schildert das Alltagsleben im Köln des 16. Jahrhunderts.

134
Seitenblick - Der Leichensucher: Andreas Vesalius revolutionierte den Blick auf die menschliche Anatomie. Er sezierte sogar öffentlich.

136
Durstige Riesen: In seinen Romanen um die monströsen Helden Gargantua und Pantagruel spielt der französische Schriftsteller François Rabelais mit Obszönitäten - und der Gelehrsamkeit.

140
Seitenblick - Tore zum Wissen: Humanistische Bibliotheken legten den Grund für das Bildungsideal der Neuzeit.

142
"Geschmeidigkeit, Kraft und Gewandtheit"

143
Buchempfehlungen

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Écouen
Caprarola
Frankfurt am MAIN
Paris - Schloss als Nationalmuseum Prachtvilla eines KardinalsFacetten des Meisters Florenz als Kinderstube einer Kulturepoche

VORSCHAU

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Byzanz: Die nächste Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE erscheint am Dienstag, dem 28. Januar 2014

Impressum

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Impressum

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¬Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 : SPIEGEL-Verlag, 2009
EAN 4197436307806

Zugangsnummer: 2016/0099-030
Geschichte einschließlich Kultur- und Geistesgeschichte - Signatur: Ge Spieg - Zeitschriftenheft