Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 - Ausgabe 31
Zeitschriftenheft

SPIEGEL GESCHICHTE 1/2014: Byzanz Broschiert - 28. Januar 2014

Der Goldglanz alter Mosaiken, orthodoxe Mönche und sagenhafter Reichtum, natürlich auch der grandiose Kirchenbau der Hagia Sophia in Istanbul: Das Stichwort 'Byzanz' lässt bei vielen sofort Bilder entstehen. Aber nur wenigen ist bewusst, welche bedeutende Rolle dieses Imperium, das als Erbe des Oströmischen Reiches 1000 Jahre überdauerte, für die Entwicklung Europas gespielt hat. SPIEGEL GESCHICHTE porträtiert ein Staatswesen, in dem auf einzigartige Weise römisches Kaisertum und christliches Reich, griechische Kultur und vorderasiatische Frömmigkeit verschmolzen und das dank seiner militärischen Macht, großem diplomatischem Geschick und administrativer Effizienz das gesamte Mittelalter hindurch Bedrohungen und Krisen trotzte. Von der Gründung Konstantinopels, das in kurzer Zeit zur legendären Handelsmetropole aufstieg, bis zur finalen Niederlage gegen die Osmanen im Jahr 1453 musste das Imperium fast pausenlos mit starken Angreifern fertig werden: Goten, Hunnen oder Bulgaren kamen von Westen, Perser, Araber und Seldschuken aus dem Osten. Aber auch im Innern tobten oft genug grausame Machtkämpfe. Vom Großmachtdenken des Kaisers Justinian, der im 6. Jahrhundert noch einmal weite Gebiete des früheren Reiches unterwarf, über die Missionierung Russlands und die fatalen Folgen der Kreuzzüge bis hin zur Restauration unter den Palaiologen-Kaisern entfaltet das Heft ein faszinierendes historisches Panorama. In spannenden Geschichten erzählen SPIEGEL-Autoren und renommierte Fachleute von der Zähigkeit des legendären Regimes am Bosporus. Natürlich gehören dazu immer wieder Einblicke in die Kulturgeschichte: Die grandiosen Mosaiken Ravennas oder der Zauber byzantinischer Kirchenhymnen zeigen das Mittelalter aus ungewohnter Perspektive. Im Konfessionsstreit mit dem Papsttum, der Handelsrivalität mit Venedig und anderen aufstrebenden Mächten, aber auch bei zahlreichen Kaiserstürzen wird die heikle Lage des traditionsbewussten Reiches anschaulich. Im Gespräch mit SPIEGEL-Geschichte würdigt der Wiener Byzantinist Andreas E. Müller die erstaunliche Mischung von eiserner Tradition und geradezu moderner Verwaltung, radikaler Mönchsaskese und funkelndem Luxus. Reportagen führen die Leser dorthin, wo Byzanz bis heute überlebt hat: ins Patriarchat von Istanbul und zum heiligen Berg Athos, einer autonomen Mönchsrepulik.

HAUSMITTEILUNG

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Hausmitteilung - Hausmitteilung

TopThemen

4
Byzantion hieß die griechische Siedlung, auf der Konstantin der Große seine neue Hauptstadt begründete.

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Unter Kaiser Justinian erlebte das Reich eine Blüte; kostbarer Schmuck war Symbol byzantinischer Pracht.

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Auf einer griechischen Halbinsel hat Byzanz überlebt: Die Mönche vom Heiligen Berg Athos pflegen die Tradition.

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Über Jahrhunderte hatten die Mauern Konstantinopel geschützt; erst die Osmanen brachen sie.

Kapitel I

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Bildstrecke

14
Liturgien der Macht: Was war Byzanz? Das stolze christliche Imperium, eines der stabilsten der europäischen Geschichte, galt als Reich der Superlative.

22
Chronik 326 bis 1461 - Die christliche Macht im Osten

24
"New York am Bosporus": Der Byzanz-Experte Andreas E. Müller über den Goldglanz Konstantinopels, das schwierige Erbe Roms und die Macht der Mönche

28
Das Byzantinische Reich

Kapitel II

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Stadt der Wunder: Gott habe ihn an den Bosporus geführt, um dort eine Metropole zu bauen, sagte Konstantin der Große. Die neue prachtvolle Hauptstadt erhielt seinen Namen: Konstantinopel.

38
Ortstermin - Wall gegen Hunnen und Araber: Konstantinopel hatte einen simplen, aber effektiven Schutz: die Theodosianischen Mauern.

40
Schriftzug am Himmel: Arianer gegen Orthodoxe, Monophysiten und Donatisten - das byzantinische Christentum stritt erbittert über Grundfragen des Glaubens.

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Heilige Schönheit: Die Hagia Sophia war die größte und prächtigste Kirche der Christenheit. Sie gilt bis heute als Denkmal der grandiosen Baukunst von Byzanz.

48
Der schlaflose Kaiser: 38 Jahre lang regierte der Bauernsohn Justinian Byzanz. Unter ihm erlebte das Imperium Romanum eine Wiedergeburt - und viele Katastrophen.

52
Mit Steinen gemalt: Die schönsten byzantinischen Bildwerke haben sich in Ravenna erhalten: Dort entgingen die kostbaren Kirchenmosaiken den Bilderstürmern.

Kapitel III

58
Triumph und Tragödie: Das Perserreich war einer der mächtigsten Gegner von Byzanz. Kaiser Heraklios glückte der Sieg, doch dann begann die islamische Expansion.

66
Festung des Christentums: Arabische Heere vereinten sich im 8. Jahrhundert mit einem großen Ziel: Sie wollten Konstantinopel zu Fall bringen.

69
Seitenblick - Brennendes Geheimnis: Eine "Wunderwaffe" rettet Byzanz über lange Zeit: das Griechische Feuer.

70
Nicht von Menschenhand: Darf man Bilder des Herrn zeigen, gar verehren? Der Streit um die Ikonen erschütterte die byzantinische Frömmigkeit.

75
Porträt - Gnadenloser Wille: Kaiserin Irene wurde als machthungrige Egoistin verteufelt - dabei regierte sie nicht anders als viele Männer.

76
Jubel des Göttlichen: Mit Hymnen besangen byzantinische Christen den Allmächtigen und seine Schöpfung. Einer ihrer größten Dichter, Romanos Melodos, wird bis heute als Heiliger verehrt.

Kapitel IV

78
Ein drittes Rom: Einen neuen Gipfel seiner Macht erreichte Byzanz im 11. Jahrhundert, als es die Bulgaren unterwarf. Missionare brachten das orthodoxe Christentum bis nach Russland - mit weitreichenden Folgen.

86
Im Garten der Gottesmutter: Auf einer griechischen Halbinsel hat ein Teil von Byzanz überlebt: Hier liegt der heilige Berg Athos, eine Republik orthodoxer Mönche.

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Nahaufnahme - Zwischen zwei Welten: Im Jahr 972 heiratete die byzantinische Adlige Theophanu den Thronfolger des Ottonenreichs. Damit wurde eine Griechin die mächtigste Frau im Westen.

96
Platons größter Fan: Michael Psellos war der bedeutendste byzantinische Gelehrte - und ein eiskalter politischer Strippenzieher.

99
Nahaufnahme - Streit ums gesäuerte Brot: Das Schisma von 1054 besiegelte den Bruch zwischen Ost- und Westkirche.

Kapitel V

100
Die Rache Gottes: Von Osten bedrängte ein neuer gefährlicher Gegner Byzanz: die türkischen Seldschuken. Sie trafen auf ein verwundbares Reich in der Krise.

108
Der Fluch der Privilegien: Kriegspartnerschaft, wirtschaftliche Allianz - und dann erbitterte Feindschaft: Gegenüber den italienischen Handelsrepubliken beging Byzanz schwere Fehler.

110
Seitenblick - Ohne Puder und Schminke: Die Stauferin Bertha von Sulzbach wurde Kaiserin am Bosporus - und ein Opfer allzu gewagter Ehediplomatie.

112
Die verhinderte Regentin: Anna Komnena hätte gern selbst Geschichte gemacht. Sie wurde Chronistin der Kreuzfahrerzeit.

114
Kreuzzug gegen Christen: Es waren fromme Ritter, die 1204 die Stadt am Bosporus eroberten und erbarmungslos plünderten - ein Vorzeichen für den Untergang des Byzantinischen Reiches.

119
Hintergrund - Verhasste Besatzer: Fast 60 Jahre beherrschten Kreuzritter Byzanz - das Lateinerreich scheiterte auch an ihrer Arroganz.

120
Herrscher im Exil: Nach der Eroberung Konstantinopels boten ausgerechnet jene Provinzen Zuflucht, die vorher nach Unabhängigkeit gestrebt hatten.

Kapitel VI

122
Retter in Gefahr: Ein glücklicher Zufall half Byzanz 1261, Konstantinopel zurückzuerobern. Für Kaiser Michael VIII., den Begründer der Palaiologen-Dynastie, fingen die Probleme damit aber erst an.

130
Blutige Vesper: Die Sizilianer metzelten 1282 ihre französischen Besatzer nieder. Byzanz hatte die Empörung geschürt - aus eigenem Interesse.

131
DOKUMENT - Glauben und Gewalt: Kaiser Manuel II. debattiert 1391 mit einem muslimischen Gelehrten.

132
Totenmesse mit Kanonen: 1000 Jahre lang scheiterten die feindlichen Heere an den legendären Stadtmauern. Erst einem osmanischen Sultan gelang es, sie zu durchbrechen - das war das Ende von Byzanz.

138
Die Letzten von Byzanz: Das Reich ist Geschichte, doch der Patriarch von Konstantinopel residiert noch immer am Goldenen Horn. Er muss gegen türkische Nationalisten kämpfen - und um das Überleben seiner schrumpfenden Gemeinde.

142
Keine Ehrfurcht vor dem Heiligtum

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Buchempfehlungen - Buchempfehlungen

144
Patmos
Otranto
Trabzon
Palermo
Mystras - Heilige InselfestungKreuzkuppel im ZentrumReichshauptstadt der ExilantenLeuchtende WändeErbschaft der Kreuzritter

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¬Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 : SPIEGEL-Verlag, 2009
EAN 4197436307806

Zugangsnummer: 2016/0099-031
Geschichte einschließlich Kultur- und Geistesgeschichte - Signatur: Ge Spieg - Zeitschriftenheft