Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 - Ausgabe 34
Zeitschriftenheft

SPIEGEL GESCHICHTE 4/2014: Britanniens Krone Broschiert . 29. Juli 2014

Üble Ränkespiele am Hof, Glaubenskämpfe und Revolutionen, tödliche Liebesgeschichten, glorreiche Weltherrschaft: Die britische Monarchie ist die älteste der Welt, sie hat alle Revolutionen überlebt und ist derzeit die beliebteste in Europa. Elizabeth II. regiert seit über 60 Jahren. Seit Wilhelm dem Eroberer haben berühmte Herrscher wie Richard Löwenherz, Blaubart Heinrich VIII. und die Georgs aus Hannover die englische Geschichte geprägt. Tudors und Stuarts kämpften gegen Kirchenfürsten und rangen mit dem Parlament um die Macht. Nach den Königinnen Elizabeth I. und Victoria sind ganze Zeitalter benannt. Was die Royals ausgerechnet im Mutterland des Parlamentarismus so erfolgreich macht, ergründet die aktuelle Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE. Wie schwer es Zeitforschern bis heute gemacht wird, den politischen Einfluss der Windsors einzuschätzen, erlebt die in England lebende Historikerin Karina Urbach: Wir wissen zu wenig. Im Gespräch mit den Redakteurinnen Annette Großbongardt und Eva-Maria Schnurr, die dieses Heft gemeinsam mit Bettina Musall konzipierten, verrät die Wissenschaftlerin, dass es vor allem die Aura der Queen ist, die für das Publikum aus der königlichen Familie eine Art Hollywood-Ersatz macht. Als Elizabeth II. während einer Historikertagung in Windsor Great Park erschien, blieb auch bei überzeugten Republikanern wenig übrig von dem Vorsatz, bestimmt keinen Knicks zu machen. Dass William Shakespeare unter Elizabeth I. um ein Haar seinen Charakterkopf eingebüßt hätte, erzählt Wolfgang Höbel, der jüngst die Feierlichkeiten zum 450. Geburtstag des Hofdichters in Stratford upon Avon besuchte. Johannes Saltzwedel bezweifelt das Genie der ersten drei britischen Könige aus Deutschland was der Entwicklung Englands zu Weltmacht während ihrer Amtszeit keinen Abbruch tat. Michael Dobbs, Lord im Oberhaus und Bestsellerautor der TV-Serie House of Cards, sinniert über die Motive von Prinz Charles, sich regelmäßig in die Politik einzumischen. SPIEGEL-England-Korrespondent Christoph Scheuermann sieht durchaus eine Zukunft für die Monarchie sofern mit William, Kate und George eine optimistische, heitere Ära anbrechen sollte.

Hausmitteilung Juli

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Hausmitteilung Juli

TopThemen

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Mit brutaler Kriegskunst entreißt Wilhelm der Eroberer den Angelsachsen England und sichert den Normannen die Vorherrschaft auf der Insel

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Als Königin Anne 1714 stirbt, muss ihr ein Protestant folgen - so beginnt vor 300 Jahren die Ära der Fürsten aus Hannover auf dem britischen Thron

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Die Zukunft der Monarchie liegt bei der nächsten Generation: William und seine Gattin Kate sind beliebter als sein Vater Prinz Charles

Kapitel I

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Bildstrecke

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"Wer die Queen anschaut, sieht britische Geschichte": Gespräch mit der Historikerin Karina Urbach über die Langlebigkeit der Monarchie, das Arbeitsethos von Elizabeth II. und den Versuch, brisante Dokumente unter Verschluss zu halten

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Gesalbt und gekrönt: Im Frühmittelalter kämpften Angelsachsen und Wikinger um die Herrschaft auf der Insel. Am Ende griff sich ein Normannenherzog den Thron.

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400 - 1500 England im Mittelalter

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Normanne auf dem Thron: Wilhelm der Eroberer war ein brutaler Kriegsherr, doch er erwies sich als geschickter Staatslenker.

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Wucht der Tragödie: Heinrich Kurzmantel hatte zwei Söhne, Richard Löwenherz und Johann Ohneland. Das Problem: Jeder führte Krieg gegen jeden.

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Held und Messias: Ein Geistlicher schuf den sagenhaften König Artus - ein Mythos im Dienste der Englischen Krone.

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Nahaufnahme - "Ein Schelm, der Böses dabei denkt": Vor mehr als 650 Jahren gründete König Eduard III. den britischen Hosenbandorden. Die Queen beruft bis heute neue Ritter - und Ladies.

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"Zittere und verzage!": Der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich begründete eine Erbfeindschaft, deren Spuren noch heute sichtbar sind.

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Trinkgeld für den Henker: Jahrhundertelang diente der Londoner Tower als Kerker und Hinrichtungsstätte. Einige prominente Inhaftierte lebten dort ziemlich luxuriös.

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Hintergrund - Ewiges Scheusal: Richard III. war gar nicht böse, glauben seine Fans. Seit unter einem Parkplatz seine Knochen gefunden wurden, sehen sie ihn rehabilitiert.

Kapitel II

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Reformer wider Willen: Heinrich VIII. gilt bis heute als der schillerndste aller englischen Monarchen. Der Tudor-König hat sein Land verändert wie kein anderer - getrieben von seiner Leidenschaft.

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1500 - 1688 Reformation und Revolution in England

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Die Macht der Feenkönigin: Die Epoche Elizabeths I. gilt als "Goldenes Zeitalter". Durch geschickte Inszenierung beförderte die Herrscherin ihren Ruhm.

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Porträt - Intrigantin oder Opfer?: Als Königin von Schottland scheiterte Maria Stuart auf tragische Weise. Ihr Leben erregt bis heute die Gemüter.

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Der Komödiant des Hofes: William Shakespeare, ein Genie des Theaters, spielte für die Tudors und Stuarts - die Botschaft seiner bis heute gefeierten Stücke bleibt ein Rätsel.

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Ohne Kopf und Krone: 1649 ließ das Parlament Karl I. zum Tode verurteilen. Der spektakuläre Prozess markiert den Tiefpunkt der englischen Monarchie.

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Nahaufnahme - Kunst des Schmeichelns: Ein Deutscher diente Heinrich VIII. als Hofmaler: Hans Holbein schuf einzigartige Porträts - bis er in Ungnade fiel.

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Königreich Gottes: Der Puritaner Oliver Cromwell führte das Land in den blutigen Bürgerkrieg - und wurde zu Englands einzigem ungekrönten Herrscher.

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Sieg des Parlaments: Die Restauration der Monarchie unter Karl II. und Jakob II. wurde zur großen Enttäuschung. Der Frust entlud sich in der "Glorious Revolution".

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Hintergrund - Das Recht der Menschen: Ein Beamtensohn aus Somerset stellte im 17. Jahrhundert die Monarchie infrage: John Locke war der Erfinder des modernen Staates.

Kapitel III

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Könige aus Hannover: Die ersten drei Herrscher aus Deutschland waren alles andere als Genies. Dennoch entwickelte sich Großbritannien unter ihrem Regiment zur Weltmacht.

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1688 - 1837 England in der Aufklärung

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Seitenblick - Der Akkordarbeiter: Über 40 Jahre lebte und komponierte Georg Friedrich Händel in London. Für die Könige schrieb er unter anderem die "Wasser-" und "Feuerwerksmusik". Seine Stilkünste prägen das englische Musikleben bis heute.

94
Mittelpunkt der Welt: Knapp eine Million Menschen lebten Ende des 18. Jahrhunderts in London - es war die größte, quirligste, brutalste Metropole Europas.

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Delikate Ermittlungen: Schon im 18. Jahrhundert entstand in England eine einflussreiche politische Öffentlichkeit. König Georg IV. bekam die Kritik von Untertanen und Presse besonders hart zu spüren.

Kapitel IV

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"Nie gelöschte Flamme": Unter Queen Victoria wandelte sich die Monarchie zum erfolgreichen Familienunternehmen. Ein Mann hatte daran entscheidenden Anteil: ihr deutscher Gatte Albert.

108
1837-2014 Das moderne England

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"Die Frau, die ich liebe": Eduard VIII. stürzte mit seiner Leidenschaft für eine Amerikanerin 1936 die Monarchie in eine tiefe Krise. Sein schüchterner Bruder Albert musste einspringen - und überraschte alle.

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Porträt - Bechern für Britannien: Die Queen Mum, die Mutter von Elizabeth II., war die Populärste der Windsors seit dem Krieg. Sie liebte Gin, aber nicht die Deutschen.

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Buckingham Palace - Tee und Kuchen fürs Volk

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Das Unternehmen Windsor: Die Regierung entlassen, Verträge abschließen, Universitäten gründen: Elizabeth II. darf nichts ohne ihren Premier. Doch hat sie ihre Epoche geprägt - und die Monarchie stabilisiert.

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Der Fluch der Prinzen: Noch stehen die Kinder und Enkel im Schatten der Queen, doch unter dem Druck der Boulevardmedien sind sie schon jetzt erkennbar überfordert.

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Familiensache: Das zweite Elisabethanische Zeitalter geht zu Ende - bald muss die nächste Generation aus dem Hause Windsor die Monarchie im 21. Jahrhundert führen.

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"Die Krone hat gerade eine starke Zeit": Der Politiker und Bestsellerautor Michael Dobbs über seine Rolle im House of Lords, das Verhältnis zwischen Parlament und Monarch und die Nähe seiner korrupten Figuren aus "House of Cards" zur Wirklichkeit

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Gewinnen mit GESCHICHTE: Im folgenden Text stecken sechs Fehler: Ausdrücke, die im Original nicht vorkommen. Finden Sie die Unmöglichkeiten! Eine Hilfestellung geben die Kästchen (unten), in die die Wörter hineinpassen. Die Anfangsbuchstaben der falschen Begriffe ergeben das Lösungswort.

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¬Der Spiegel. Geschichte 2009 - 2016 : SPIEGEL-Verlag, 2009
EAN 4197436307806

Zugangsnummer: 2016/0099-034
Geschichte einschließlich Kultur- und Geistesgeschichte - Signatur: Ge Spieg - Zeitschriftenheft