Ein ernstes Thema, das im gesellschaftlichen Alltag immer noch meist einseitig "abgehandelt" wird. In Julis Leben ist so ziemlich alles danebengegangen, trotz aller Sehnsüchte und zaghaften Bemühungen, den richtigen Weg zu finden. Mit seinen 16 Jahren blickt er auf einen Trümmerhaufen, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Die Mutter ist Alkoholikerin und depressiv, sie gerät offensichtlich immer an die falschen Männer, schließlich verlässt die Schwester von heute auf morgen das Haus, um ihren Weg auf eigene Faust zu suchen. Aber diese Geschichte wird nur "am Rande" geschildert. Schon die Erzählsituation des Jugendromans ist eine besondere:Offensichtlich spricht der 16-Jährige als Inhaftierter eines süddeutschen Jugendgefängnisses über sein bisheriges Leben. Inwieweit das Buch authentisch ist, geht aus dem Text nicht hervor. In sehr klarer Sprache drückt sich jedenfalls die Situation dieses Jugendlichen aus, seine Wut, sein Hass, seine Verzweiflung, seine Versuche, einen Menschen seines Vertrauens zu finden, die sich letztlich als völliger Irrtum herausstellen und nur ein weiterer Mosaikstein zu einem scheinbar verpfuschten Leben sind. Juli rutscht immer tiefer ins soziale Aus, bis er zurückschlägt und sich als Straffälliger hinter Gittern findet. Die Geschichte verschönt nichts, will aber dennoch Hoffnung machen. Hoffnung darauf, dass auch in noch so auswegloser Lage vielleicht einmal das Leben eine andere Richtung nehmen kann. Freilich, ein bisschen Glück gehört natürlich dazu - das Glück, endlich den "richtigen" Menschen zu finden -, aber letztlich hat manes wohl zu einem großen Teil auch selbst in der Hand. Und mit einem vagen Traum von einem doch noch halbwegs gelungenen Leben schließt auch dieses einfühlsame und ernste Buch.

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Personen: Frey, Jana

Schlagwörter: Antolin Klasse-2 Klasse-7 Lepion 7-Jahre Klasse-9