Im vorliegenden Fall geht es um das aktuelle und brisante Problemfeld "Klonen", was im Originaltitel "Cloning Miranda" noch deutlicher wird. Die Autorin schneidet das Thema sehr direkt an, indem sie aus der Perspektive der jungen Protagonistin erzählt, die langsam zur Erkenntnis kommt, dass sie nicht die einzige und auch nicht die erste Tochter ihrer Eltern ist, sondern bereits eine bessere Kopie einer bereits verstorbenen und die ältere Version eines jüngeren Exemplars, das als "Ersatzteillager" herhalten soll. Denn wegen einer aggressiven Tumorerkrankung - was wohl zeigen soll, dass die gesundheitlichen Folgen von diesen genetischen Experimenten nicht absehbar sind - wird Miranda neben der Belastung durch die Erkrankung auch mit ihrer Klonexistenz konfrontiert. Mit ihrem eigenen Leben untrennbar verbunden ist die Existenz des jüngeren Mädchens, das seinLeben bei der bevorstehenden Transplantation verlieren könnte. Letztlich liegt es an Miranda eine Lösung zu finden, wie auch die "Schwester" gerettet werden kann. Es wird also versucht, etliche mit dem Klonen verbundenen Aspekte zu thematisieren: die "Züchtung" des perfekten Menschenin der Gestalt der hübschen, begabten und ausgeglichenen Miranda; die unerforschten biologischen Folgen in Form einer aggressiven Zellentgleisung; die ethischen Probleme, die sich für den Betroffenen, aberauch für die Eltern ergeben können. Ebenso wird den jugendlichen LeserInnenklargemacht, dass Miranda ein Produkt der Einstellung und Handlungsweise ihrer Eltern ist und es für sie keine Möglichkeit gibt, diese früheren Entscheidungen zu beeinflussen. Sobald sie selbst entscheiden und handeln kann, tut sie es zum Guten. Indem es hier um eine sehr reale, linear und aus der Nähe erzählte Geschichte geht, ist das Bewusstwerden ein ganz anderes als in Science-fiction Erzählungen.

---

Personen: Koob-Pawis, Petra Matas, Carol