Nach Suses Verschwinden ist das Familienleben nie mehr so, wie es war. (DR) Erzählt wird eine Familiengeschichte in den Jahren 1974 bis 2019 in Vorpommern: Enne und Suse leben mit ihren Eltern in einem abgelegenen Dorf. Ihre Tante und Cousine Christine wagen den Weg nach Westdeutschland, müssen dort aber in ärmlichen Verhältnissen nur mit dem Nötigsten auskommen. Die drei Mädchen könnten nicht unterschiedlicher sein und so begleiten die Leser*innen sie auf ihren Lebenswegen. Suse, als Kind ständig krank und als Pubertierende geheimnisvoll und eigenartig, verlässt 1989 ihre Heimat, als Ungarn die Grenzen öffnet. Sie bleibt für immer verschollen. Die Eltern, besonders die Mutter, zerbrechen am Verlust ihrer Tochter. Christina scheut keine Mühen, um in ihre alte Heimat in Ostdeutschland zurückzukehren. Enne versucht sich als Schauspielerin in Berlin. Ratlosigkeit, geprägt von Schmerz und Gleichgültigkeit, wechseln sich mit Hoffnung und Mut auf ein besseres Leben ab. Die verschiedenen Zeitebenen und die Blickwinkel der Protagonist*innen machen den relativ ruhigen, handlungsarmen Roman dennoch spannend. Gut für Bibliotheken geeignet!

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Personen: Bürster, Helga

Schlagwörter: Zeitgeschichte Ostdeutschland