Koch, Dirk
Der ambulante Schlachthof oder wie man Politiker wieder das Fürchten lehrt die letzten Geheimnisse der Bundesrepublik
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Schmidt, Brandt, Augstein, Prinz Charles, Lambsdorff, Strauß, Barzel und Co. Spiegel-Journalist Dirk Koch, der die Flick-Affäre aufdeckte, plaudert aus dem Nähkästchen und liest seinen heutigen Kollegen die Leviten. Die Gegenseite wird frech. Die Gegenseite, die Staatsmacht, hält ihre lästigen Kontrolleure, die Journalisten, für ge­schwächt. Sie meint, sie könne es sich inzwischen heraus­ nehmen, unter Vorwänden die Presseleute und erst recht ihre Informanten in Regierungen, Behörden und Parlamen­ten mit Gefängnisstrafen einzuschüchtern. Das hat es seit der Spiegel-­Affäre 1962 wegen angeblichen Landesverrats so nicht mehr gegeben. Es stimmt, der Stand des Journalisten ist geschwächt: Redak­tionen werden verkleinert, Zeitungstitel zusammengelegt, Auflagen und Zuschauerzahlen sinken wegen des veränderten Medienkonsums insbesondere jüngerer Leute. Aber tragen nicht Journalisten Mitschuld am Niedergang des Gewerbes? Hätten sie mehr Interessantes zu bieten, wäre das vom Infor­mationseinheitsbrei übersättigte Publikum nicht wieder zu locken? Es wird zu wenig und zu wenig gut recherchiert.


Weiterführende Informationen


Personen: Koch, Dirk

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Koch, Dirk:
Der ambulante Schlachthof oder wie man Politiker wieder das Fürchten lehrt : die letzten Geheimnisse der Bundesrepublik : Westend Verlag, 2016. - 144 S. Ill.
ISBN 978-3-86489-625-5

Zugangsnummer: 7001/6057
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