Eine Kulturgeschichte des Judentums anhand der Architektur der Synagoge. (PI) Im vorliegenden prächtigen Bildband des Knesebeck-Verlages führt der englische Architekt H. A. Meek, selbst bekennender Jude, mit großer Sachkenntnis, tiefem Verständnis und umfassender Belesenheit in die von politischen und religiösen Umwälzungen sowie von den verschiedensten Kulturen geprägte Architekturgeschichte der jüdischen Synagoge ein. Wirkt anfänglich seine Beschäftigung mit dem davidischen Tempel noch sehr der biblischen Tradition in ihrem buchstäblichen Verständnis verhaftet (hier scheint die moderne Bibelkritik mit ihrem Hinterfragen der Quellenlage als großes Feindbild auf), so gewinnt der bekannte Architekturprofessor bei zunehmend besserer Quellenlage und immer mehr vorhandenem Anschauungsmaterial, sei es in Form von Bildern und Photographien oder anhand von Bauten, die die jahrhundertelange Verfolgungsgeschichte des Judentums überlebt haben, eine immer größere Freiheit im Umgang mit seinem Thema. - Meek hat seine schwierige Aufgabe, die über 2000jährige Geschichte der jüdischen Synagoge zu schreiben, mit großem Fachwissen und beeindruckendem Photomaterial bewältigt. Sein Bildband trägt mit der intensiven Beschäftigung mit der Synagogenarchitektur zu einem tieferen Verständnis des Judentums bei. Ein Band, der lehrt, die europäische Kulturgeschichte einmal mit jüdischen Augen zu betrachten, und so über ein streng kunstgeschichtliches Thema viel zum Gespräch zwischen Christen- und Judentum beitragen kann. Für Bibliotheken mit dem Schwerpunkt Kunstgeschichte, Architektur oder Judentum sehr empfehlenswert. *bn* Monika Roth

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Personen: Meek, H. A.