Maier, Andreas
Wäldchestag
Schöne Literatur

"Es ist, als sei allem etwas entzogen worden, wie durch einen chemischen Vorgang, eine Substanz, die nicht mehr in den Dingen vorhanden sei, obgleich sie doch eigentlich in ihnen vorhanden sein müßte." Was aber, wenn die Dinge auch zuvor nie von einer Substanz durchdrungen waren? So wie all die Geschichten, die sich um den Niederflorstädter Sebastian Adomeit ranken, der als asketischer Konsumverweigerer und als Daseinssuchender sich stets von der dörflichen Biederkeit und der alltäglichen Infamie absetzte. Auch noch nach seinem Ableben zieht er den Unmut der Dorfbewohner auf sich, indem er kurz vor seinem Tod den Pfingstdienstag, der im Raum Frankfurt traditionell als "Wäldchestag" gefeiert wird, als Tag für die Testamentseröffnung auswählte. Ein Affront gegen die lokalen Gepflogenheiten. Spekulationen der gerüchtebesessenen Dörfler um die Person des intellektuellen Sonderlings setzen ein und stiften Verwirrung, so daß selbst der Erzähler, einer der wenigen Vertrauten des Verstorbenen, zugeben muss, nicht mehr erkennen zu können, "was von dieser ganzen Geschichte tatsächlich passiert sei".


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Personen: Maier, Andreas

Interessenkreis: Gegenwartsliteratur

D blauer Punkt Maie

Maier, Andreas:
Wäldchestag / Andreas Maier. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2002. - 314 S. - (suhrkamp taschenbuch; .)
ISBN 978-3-518-39881-4 kart.

Zugangsnummer: 0013239001 - Barcode: 00051901
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