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Rezension

Mit 15 Jahren verliebt sich Michael Berg, der Ich-Erzähler, in die 36jährige Hannah Schmitz. Eine heimliche Liebesbeziehung beginnt, gelegentlich liest er ihr Geschichten vor, doch mehr weiß er nicht von ihr. Eines Tages verschwindet sie spurlos. Jahre vergehen, bis er als angehender Jurist die Frau als Angeklagte in einem Naziverbrecher-Prozeß wiedersieht. Vor Entsetzen gelähmt, verfolgt er dennoch die Verhandlungen und muß miterleben, wie sie als ehemalige KZ-Aufseherin zu Lebenslänglich verurteilt wird. Jahre später nimmt Berg den Kontakt mit seiner Jugendliebe auf, schickt ihr besprochene Tonbänder, bis Hannah ihm eines Tages schriftlich antwortet ... Schlink gelingt mit diesem sehr einfühlsamen, packenden Roman, der sich mit dem Holocaust und seinen Folgen in Deutschland auseinandersetzt, das eindringliche Bild einer Frauengestalt, das zum Nachdenken zwingt. Ein großer literarischer Wurf (vgl. zuletzt "Selbs Betrug": BA 10/92), mit nachdrücklicher Empfehlung für alle Bibliotheken.

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Personen: Schlink, Bernhard

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Deutschland Liebesbeziehung Heranwachsender Frau Konzentrationslager Aufseherin Strafverfolgung