Mit seinem 1., ins Deutsche übersetzten Krimi "Die Pythagoras-Morde" (BA 3/05) hat der Autor einen vielschichtigen, in Oxford spielenden Roman vorgelegt. Ort der Handlung ist diesmal Argentinien. Der namenlose Ich-Erzähler, ein Schriftsteller, erhält Besuch von einer jungen Frau, Luciana, die 10 Jahre zuvor eines seiner Manuskripte getippt hatte. Sie erzählt eine unglaubliche Geschichte, die darin gipfelt, dass der vom Erzähler bewunderte, aber auch beneidete Kollege Kloster aus Rache ihren Freund und fast ihre gesamte Familie ermordet habe. Nun fürchtet Luciana um das Leben ihrer jüngeren Schwester und um ihr eigenes. Zu Recht? G. Martinez erschafft eine ganz eigene, klaustrophobische Welt, in der die Beteiligten sich in ein Netz aus Wahn, Einbildung, Zufall, Liebe, Hass und Neid verstricken. Auch der Schluss bringt keine klare Lösung und überlässt es dem Leser, eigene Folgerungen zu ziehen. Eine interessante Neuerscheinung für ein anspruchsvolles Krimipublikum.

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Personen: Martinez, Guillermo Ammar, Angelica (Übers.)