Plenzdorf, Ulrich
Die neuen Leiden des jungen W.
Buch: Dichtung

Mit Die neuen Leiden des jungen W. gelang es Plenzdorf, die Ängste, Hoffnungen und das Lebensgefühl der Jugend in den 1970er Jahren in Ost- und Westdeutschland auf ungewöhnliche Art und Weise auszudrücken. Der 17-jährige Edgar Wibeau nimmt einen Streit mit seinem Vorgesetzten zum Anlass, seine Lehre in einem Metall verarbeitenden Betrieb abzubrechen und geht nach Berlin. Dort richtet er sich in einer verlassenen Gartenkolonie ein und findet ein Reclamheft. Dass es sich dabei um Goethes Roman Die Leiden des jungen Werther handelt, weiß er nicht, weil er Titelblatt und Nachwort als Toilettenpapier benutzt. Von der Lektüre beeindruckt, verwendet Edgar fortwährend Zitate aus dem Werk. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich bei einer Malerkolonne: Nachdem deren Projekt, die Entwicklung eines Farbspritzgeräts, scheitert und Edgar beinahe aus der Kolonne fliegt, baut er in seiner Laube an einem eigenen Gerät. Bei dessen Inbetriebnahme erleidet er schließlich einen tödlichen Stromschlag. Der Roman beschreibt, wie Edgars Vater Nachforschungen über die Todesumstände seines Sohns anstellt. Dazu spricht er mit Personen aus dem ehemaligen Umfeld Edgars. Die Gespräche werden durch den Toten »jenseits des Jordans« kommentiert und ergänzt. Dabei zeigen sich zahlreiche Bezüge zu Goethes Die Leiden des jungen Werther, nicht nur durch den Titel und Parallelen in der Handlung, sondern auch durch die von Edgar immer wieder eingefügten Originalzitate. Dagegen setzt Plenzdorf die von Jerome D. R Salingers Roman Der Fänger im Roggen beeinflusste Haltung und Sprache Edgars. (Das Buch der 1000 Bücher)


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Personen: Plenzdorf, Ulrich

Schlagwörter: Autor <Deutschland>

Plenzdorf, Ulrich:
¬Die¬ neuen Leiden des jungen W. / Ulrich Plenzdorf. - Frankfurt am Main : Suhrkamp Verlag, 1973. - 148 S.

Zugangsnummer: 0008585001 - Barcode: 0000218115
Gesellschaft-, Liebes- und Eheromane, Frauen und Familienromane - Signatur: DR.G Plen - Buch: Dichtung