Darer, Harald
Wer mit Hunden schläft Roman
Buch: Dichtung

Das Aufwachsen eines ledigen Kindes am Land jenseits der idyllischen Klischees. (DR) Schon am Anfang des Buches, wenn Harald Darer Norberts gestörte Beziehung zu seinem kratzenden Walkjanker beschreibt, erinnert er stark an Thomas Bernhard oder Reinhard P. Gruber. Norbert wächst als uneheliches Kind der Magd am Leitenbauernhof im Mürztal auf. Er leidet unter dem unmenschlich-autoritären Stil des Leitenbauern, der aus seiner attraktiven Frau innerhalb kurzer Zeit ein Arbeitstier macht, das er auch noch Muli nennt. Als Bankert ist Norbert am Hof nur geduldet. Eines Tages gibt ihn seine Mutter ins Kinderheim nach Wien, und damit verliert Norbert den einzigen Menschen, der ihn liebt. Norbert wird schließlich Straßenbahnfahrer und erzählt seinem Hund Kreisky von seinen Erfahrungen am Bauernhof im Mürztal. Dabei räumt er mit dem Klischee vom gesunden Landleben klar und deutlich auf. Er leidet immer noch an den psychischen Wunden, die das Aufwachsen unter dem despotischen Bauern hinterlassen hat. Erst auf Seite 159 erfahren die LeserInnen, was es mit dem Titel des in jeder Hinsicht empfehlenswerten Romans auf sich hat. "Wer mit Hunden schläft, wacht mit Flöhen auf", war ein Sprichwort, das Norberts Mutter oft gebrauchte. Dass mit diesen Hunden wohl eher der Leitenbauer und seine hinterhältigen Söhne gemeint sind und nicht Norberts Hund Kreisky, liegt auf der Hand. Harald Darer ist ein sprachgewaltiges, überzeugendes Buch gelungen, das jeder Bibliothek empfohlen werden kann!


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Personen: Darer, Harald

Schlagwörter: Neuere österreichische Literatur Autor <Österreich> österreichische Literaur <Neuere> Autor <Steiermark>

Darer, Harald:
Wer mit Hunden schläft : Roman / Harald Darer. - Wien : Picus-Verl., 2013. - 222 S.
ISBN 978-3-85452-693-3 fest geb. : ca. € 19,90

Zugangsnummer: 0021249001 - Barcode: 0000411066
Gesellschaft-, Liebes- und Eheromane, Frauen und Familienromane - Signatur: DR.G Dare - Buch: Dichtung