Gelich, Johannes
Chlor Roman
Schöne Literatur

Wie man stolz mit dem Leben nicht übereinstimmt. (DR) Der Ich-Erzähler Hans, die Hauptfigur ohne Nachnamen in J. Gelichs zweitem Roman, fällt plötzlich, aber ohne Trauer aus der mittleren Management-Ebene. Eine Kündigung auf Grund von "Reengineeringmaßnahmen" stimmt ihn sogar dankbar und heiter. Nur gilt es, die Arbeitslosigkeit vor Vivien, seiner Ehefrau, zu vertuschen. Als Top-Managerin ist sie gottlob viel auf Reisen. J. Gelich hat die Kunstwelt, die Kunstsprache der Kommunikationsberatungsgurus (ein monströses Wort!) gut beobachtet - eine der köstlichsten Sequenzen im Buch. Hans verbringt seine Tage im wohltemperierten Wasser des Hallenbads, wird in der blauen Atmosphäre zu einem beachtlichen Meeresbiologen und sanftem Amokläufer, der unliebsamen Hallenbadbesuchern Zettel in die Spinde steckt mit Sprüchen darüber, wie er Österreichs Befindlichkeit sieht. Trotz aller Taktiken, die nach Chlor riechende Badehose, die eigentliche Verräterin, andernorts zu trocknen, gerät Hans und Viviens Ehe in die Konfliktzone. Passivität wird zur Bedrohung, gefährdet das Ehepaar, leider ist J. Gelichs Lösung nicht ganz ernst zu nehmen. Johannes Gelich zeichnet ein beachtliches Zeitbild, ein Bühnenstück mit einfachen Kulissen (Hallenbad) und wenigen, ausdruckstarken Figuren.


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Personen: Gelich, Johannes

Schlagwörter: Alltag Beruf

Interessenkreis: Männer

DR
Gel

Gelich, Johannes:
Chlor : Roman / Johannes Gelich. - Graz : Literaturverl. Droschl, 2006. - 211 S.
ISBN 3-85420-699-2 fest geb. : ca. € 19,00

Zugangsnummer: 0023364001 - Barcode: 10509814
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