Roman über eine Kindheit in Kambodscha auf der Basis der eigenen Lebensgeschichte der Autorin. Die siebenjährige Raami führt das unbeschwerte Leben einer Adeligentochter in Phnom Penh, als 1975 die Roten Khmer plötzlich die Macht ergreifen und die gesamte bürgerliche und adelige Bevölkerung innerhalb von Stunden aus der Stadt vertreiben. Während die Mitglieder ihrer Familie anfangs noch zusammenbleiben können und gemeinsam weitertransportiert werden, wird der Druck auf Raamis Vater immer größer. Um seine Familie zu retten, gibt er sich schon bald als Prinz zu erkennen, behauptet aber gleichzeitig, dass Raami und ihre Schwester Radana die Kinder einer Bürgerlichen seien. Raami und ihre Mutter können seinen Schritt nicht verstehen und sind verzweifelt, als es zur Trennung kommt. Sie haben jedoch nicht viel Gelegenheit, der Vergangenheit nachzutrauern. In den folgenden Monaten werden sie quer durch das Land gekarrt und an verschiedene Orte gebracht. Sie müssen harte Arbeit verrichten und werden durch die ständige Androhung von Repressalien durch die "Organisation" gefügig gemacht. Dazu kommt unerträglicher Hunger, der sie dazu zwingt, alles zu essen, was sie finden können. Es folgen schreckliche Jahre voller Verzweiflung und Angst. Raami und ihre Mutter sind die Einzigen aus ihrer Familie, die das Martyrium überleben, und da sie nichts mehr zu verlieren haben, versuchen sie die waghalsige Flucht in das noch sichere Thailand. Die in dem Roman dargestellten Gräuel und Entbehrungen stehen im gekonnten Kontrast zu der bildreichen und poetischen Welt, in die Raami flieht. Sie hat schon früh von ihrem Vater die Liebe zur Poesie und zum Geschichtenerzählen erfahren und obwohl der Vater ihr in den schwierigen Jahren physisch nicht mehr zur Seite stehen kann, ist es doch diese Kraft, die ihr das Überleben ermöglicht. Ein packender Roman, der einen auch nach der Lektüre nicht loslässt.....

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Personen: Ratner, Vaddey Harrach, Stephanie von

Schlagwörter: Kambodscha Familiendrama

Interessenkreis: Roman