Ein Sommerbuch, das sich als Krimi mit zeitgeschichtlichem Bezug und Familiendrama entpuppt. (ab 12) (JE) Mist. Konrad muss in den Sommerferien seine Cousine Lisbeth ertragen, sie ist obernervig, neunmalklug und gerade Halbwaise geworden. Die französische Atlantikküste ist derzeit auch kein Ferienparadies, das Wetter unbeständig, der Ozean kühl, der Pool beim Ferienhaus macht das nicht wett. Die einzige Attraktion ist ein geheimnisvoller Bunker am Strand, der bei Springflut zur Gänze vom Meer bedeckt ist. Er hat einer Frau in den letzen Tagen das Leben gekostet. Konrad merkt bald, dass etwas nicht stimmt. Die Nachbarn in der Ferienhaussiedlung sind irgendwie verdächtig, sie fluchen französisch, lesen englische Bücher und haben merkwürdige Geräte in ihrem Ferienhaus stehen. Alle - auch seine Eltern - scheinen etwas zu verbergen. Zwischen seiner Mutter und ihrer verstorbenen Schwester, Lisbeths Mutter, dürfte es einen alten Zwist gegeben haben. Weil ihm immer noch äußerst langweilig ist, tut sich Konrad schließlich mit Lisbeth zusammen, um die Geheimnisse, die die Umgebung birgt, zu erforschen. Die LeserInnen bewegen sich mit ihnen in einem Spannungsfeld, mehrfach scheint die Gegend knapp davor, ihre Geheimnisse preiszugeben, nur um sie dann aufs Neue zu verschließen. Trotz der schwierigen Themen kann das Buch auch mit Heiterkeit und psychologischer Tiefe punkten.

---

Personen: Wildner, Martina