Schwein Lotte als hässliches kleines Entlein. (ab 5) (JD) Coco ist ein Einzelkind und wünscht sich einen Spielgefährten. Weil ihr Wunsch respektiert wird, bekommt sie, was sie will: nämlich ein Ferkel namens Lotte. Das Ferkel wächst zum Schwein heran und als die Sache umständlich wird, verfrachten die Menschen Lotte kurzerhand auf einen Bauernhof. Ab da wird's spannend, denn Lotte leidet. Sie gehörte nie zur Menschenfamilie, aber zu den Tieren kann sie auch nicht zurück. Sie ist zwischendrin, heimatlos. Endlich begreift Lotte, dass das Menschenhaus auch ein Gefängnis war, weil sie niemals die sein durfte, die sie wirklich ist. Und so macht sie sich auf den Weg und findet den einen, einzigen Platz auf der Welt, der für sie geschaffen ist. Der Platz, der ihr Zuhause ist. Christian Duda und Julia Friese gelingt eine zeitgemäße Neuinterpretation des Hässlichen-kleinen-Entlein-Stoffs. Auf die Brüchigkeit familiärer Bindungen wird zum Beispiel in Mutters Zwang zum schönen Sprechen liebevoll-giftig hingewiesen. Julia Friese illustriert Lottes Reifungsprozess so anschaulich, dass es schmerzt: Das Bild, auf dem Lotte eine Konservendose als Toilette benutzt, zeigt ihre fürchterliche Zerrissenheit. Später sitzt Lotte in mädchenhafter Scham in einem Wald voller Baumriesen. Als sie ihren Platz und ihre Identität gefunden hat, verblassen die bedrohlichen Baumriesen, selbstbewusst und furchtlos blickt Lotte in die Zukunft.

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Personen: Duda, Christian Friese, Julia