Eine heutige Annäherung des erfolgreichen Autors an umstrittene Bibelstellen. (PR) In seinem neuesten Band wagt sich der bekannte benediktinische spirituelle Autor Anselm Grün an Bibelstellen, die ihm in seiner langjährigen geistlichen Praxis von KursteilnehmerInnen und Teilnehmenden an Gesprächsrunden als schwierig genannt wurden. Bei der Auslegung dieser Bibelstellen interessiert ihn weniger die historisch-kritische Exegese und der Sitz im Leben (der eine oder andere Alt- und Neutestamentler wird bei der Lektüre aufseufzen), sondern vielmehr die geistliche Tradition der Auslegung, verbunden mit einer unter anderem von Drewermann inspirierten psychologischen Deutung. Dem Band ist das Bemühen deutlich anzumerken, auch bei sperrigen Bibelstellen den Nutzen der Lektüre für die Lesenden nachvollziehbar zu machen und neue, auf den ersten Blick nicht immer naheliegende Perspektiven einzunehmen. Für mich persönlich wurde zeitweise das von Grün durchaus hervorgehobene Ärgernis mancher biblischer Texte zu schnell begradigt, ein längerer Atem wäre für mich hier hilfreich gewesen. Dennoch besticht der Band durch sein konsequentes Hinterfragen negativer Gottesbilder als Projektionen und den LeserInnen wird wohl manches neu erschlossen. Eine Lektüre, die zur eigenen tieferen Auseinandersetzung mit vielleicht manchmal schon zu selbstverständlich genommenen biblischen Texten anregt. Sehr empfehlenswert.

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Serie / Reihe: einfach leben

Personen: Grün, Anselm

Schlagwörter: Bibel