Rinderknecht, Christine
Ein Löffel in der Luft Roman
Belletristik

Der Bruder ist als Volksschulkind überfahren worden, sein Tod, über den nicht geredet werden darf, überschattet die Familie. Die Mutter ist schwer psychisch krank, der Vater nett, aber hilflos. Die anderen beiden robusteren Geschwister wachen eifersüchtig darüber, nicht zu kurz zu kommen, genauso wie die Ich - Erzählerin, die asthmakranke, halbwüchsige Tochter. Vorherrschend ist die kleinbürgerliche Enge der fünfziger und sechziger Jahre des 20.Jahrhunderts, vorherrschend sind Katastrophen, Krankheiten, ernste Themen. Und trotzdem ist es der Schweizer Autorin gelungen, daraus einen heiteren Roman zu machen. Eine bemerkenswerte Leistung, die dadurch gelingt, dass sie sehr authentisch und überzeugend aus der Sicht des wachen und phantasiebegabten Kindes und der kritischen Jugendlichen erzählt. Dieses Mädchen hat eine innere Kraft, sie will leben, auch wenn ihr Asthma und ihre Bulimie eine andere Sprache zu sprechen scheinen. Sie will leben wie andere Kinder und es gelingt ihr immer wieder dadurch, dass sie sich eine eigene Welt baut. "Das Unsichtbare interessierte mich mehr als das Sichtbare", lässt die Autorin die 17-jährige am Ende des Romans sagen, gerade als diese dabei ist, in ein selbstständiges Leben auf- und aus der Enge der Familie auszubrechen. Wenn man das Buch aus der Hand legt, ist man versucht, der Ich - Erzählerin dazu alles Gute zu wünschen! Waltraut Kovacic Oktober 2002 *Sz*


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Personen: Rinderknecht, Christine

Standort: Bibliotheksreferat

Schlagwörter: Kindheit

Rinderknecht, Christine:
¬Ein¬ Löffel in der Luft : Roman / Christine Rinderknecht. - Zürich : Pendo, 2002. - 156 S.
ISBN 3-85842-451-X fest geb. : ca. Eur 16,90

Zugangsnummer: 0012199001 - Barcode: 0002017075
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Rin - Belletristik