Prinz, Alois
Auf der Schwelle zum Glück die Lebensgeschichte des Franz Kafka
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Christine Knödler; Rezension: Der Mann ist ein Phänomen. Da erhält Alois Prinz gerade den Deutschen Jugendliteraturpreis für seine Lebensgeschichte der Ulrike Marie Meinhof: "Lieber wütend als traurig" - schon ist eine weitere Lebensgeschichte da. Die des Franz Kafka: "Auf der Schwelle zum Glück". Doch sie könnte auch heißen: Lieber traurig als wütend. Denn genau so liest sich Prinz' Blick auf den Menschen, der seine eigenen Texte als Gekritzel verwarf, dessen Werk heute jedoch Weltliteratur ist. Einer, der Leben und Schreiben mit ungeheurer Intensität und höchstem Anspruch gesucht, aber mögliches Scheitern - oder vorsichtiger: Nicht-Erfüllung - mit der gleichen Kompromisslosigkeit vor allem sich selbst angelastet hat. Nicht den persönlichen Umständen einer ewig lärmenden, fordernden Familie unter Führung eines Brachial-Vaters. Nicht den gesellschaftlichen Bedingungen. Nicht den Frauen, die Kafka nicht folgten, ihm, der vielleicht wenig so wollte, wie das, was er zugleich so fürchtete: absolute Nähe, Erlösung in der Liebe, endlich eins zu sein. Aber niemals um den Preis seines Schreibens. Sondern sich selbst eben. Dem eigenen Unvermögen. Und darum: Lieber traurig als wütend. Glück jedenfalls fällt zu Kafka nicht ein. Trotzdem. Alois Prinz nennt seine Lebensgeschichte "Auf der Schwelle zum Glück". Sie ist selbst ein Glücksgriff. Weil der Titel These ist: Kafka, der Suchende. Weil ein solch persönlicher Blickwinkel ermöglicht, den Menschen Kafka ganz nah heranzuholen und aus ihm heraus erst sein Schreiben zu beschreiben. Weil der Ausgangspunkt verschiedene Perspektiven erlaubt: Anspruch, Versagen, Enttäuschung, neue Erwartung, Rückschläge, noch mehr Sehnsuche. Nie ganz angekommen. Immer auf der Schwelle. Immer weiter. Hauptsache: weg von sich, schreibt Prinz einmal. Oder zu sich hin. Zu Franz Kafka hin. Dem Sohn, Bruder, Freund, Liebenden, Hypochonder, Asket, schwer kranken Mann, der knapp 41-jährig an Tuberkulose stirbt. Zu einem Hungerkünstler, der die Speise, die ihm schmeckt, nicht findet, aber am Ende erfahren wird, was Liebe ist. Zu dem promovierten Juristen, Versicherungsangestellten, Autor. Der so rätselhafte, wie faszinierende, wie selbstentblößende, wie offenbarende, wie verstörende Texte schreibt. (Alp)Traum-Visionen. Innenwelt. Die zunächst keiner haben will, am wenigsten Kafka selbst. Die er in die Welt wirft, beinahe rauschhaft gebiert. Die er vernichtet wünscht. Die aber bleiben wird. Alois Prinz erzählt dazu die Lebensgeschichte. Verständnisvoll, differenziert, spannend. Selbst Literatur. Und wird, weil er der Versuchung germanistischen (Besser)Wissens widersteht, beidem so gerecht. Leben und Werk des Franz Kafka. Auf der Schwelle zum Glück. Aber lieber traurig als wütend. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Martina Mattes; Anschauliche Biografie, die vor allem jungen Leuten den Weg zu Franz Kafkas (1883-1924) vielschichtigem Werk öffnet. (PL) Schon der Titel ist gut gewählt, denn der Schriftsteller Franz Kafka hat es wohl nie geschafft, die Schwelle zum Glück zu überschreiten. Vieles hinderte ihn daran, in erster Linie natürlich er selbst. Seine Eltern, vor allem sein Vater, hatten einen großen Einfluss auf ihn, Franz konnte seine Erwartungen nie erfüllen. Trotz der Schwierigkeiten gab es auch zahlreiche Glücksmomente in Kafkas Leben: die Liebe der Mutter und seiner Schwestern, die Liebe von Felice Bauer, Milena Jesenská und Dora Diamant und seine Freude am literarischen Schaffen. Außerdem bedeutete ihm die Freundschaft zu Max Brod sehr viel, dem die Nachwelt die Erhaltung der Werke Kafkas verdankt. Dem für seine Biografien bekannten Alois Prinz gelingt es, den sperrigen Autor aus vielen Winkeln zu beleuchten und so vor allem jungen Leuten Zugang zu einem höchst interessanten Schriftsteller zu verschaffen. Nachdrücklich empfohlen! ---- Quelle: Buch und Medien Südtirol (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp); Autor: R. Budeus Budde / E. H. Menzel; Auf ganz subtile Weise wird das Lebensbild Kafkas erzählt und seine Bücher aus seiner Biographie heraus erklärt. Macht Lust Kafka zu lesen. (Für junge Erwachsene)


Rezension


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Personen: Prinz, Alois

Schlagwörter: Biografie Kafka, Franz

Prinz, Alois:
Auf der Schwelle zum Glück : die Lebensgeschichte des Franz Kafka / Alois Prinz. - Weinheim [u.a.] : Beltz & Gelberg, 2005. - 392 Seiten : Ill.
ISBN 978-3-407-80953-7

Zugangsnummer: 14083
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