Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Doris Göldner; Schilderung eines jungen Mittelstandspaares, das plötzlich von Arbeitslosigkeit betroffen ist und daran beinahe zerbricht. (DR) Die Cellistin Isabell und der Journalist Georg sind mit ihrem Sohn Matti eine glückliche Familie. Das Glück bekommt Risse, als Isabell während des Krankenstands gekündigt wird und Georg den Job verliert, weil die Zeitung verkauft wird. Die erste Reaktion der Protagonisten ist, die Zukunftsängste vor dem anderen zu verbergen. Isabell erzählt Georg nicht, dass ihre Hand zu stark fürs Cello spielen zittert und sie vor dem Vorspiel für einen neuen Job geflüchtet ist. Er gibt lange nicht zu, dass er sich mit einer Übersiedlung in eine billigere Kleinstadt beschäftigt. Die Unsicherheit lähmt beide, ihre Gedanken kreisen um mögliche oder tatsächliche Einschränkungen. Kurz bevor die Familie endgültig auseinanderbricht, stirbt Georgs Mutter. Durch das Handeln-Müssen gelingt es Isabell und Georg, wieder an sich und ihre Fähigkeiten zu glauben, und das Buch endet hoffnungsvoll. Die Autorin wollte das Lebensgefühl der heute 30-40-Jährigen darstellen. Sie meint, dass bei ihnen ein drohender sozialer Abstieg schon im Kopf stattfindet, bevor er überhaupt passiert, weil sie den persönlichen Anspruch stellen, ein fehlerfreies Leben zu haben. Schwach und überfordert zu sein, führt zu innerer Lähmung (Isabell verkriecht sich ganze Vormittage unter der Decke, um den Alltag auszublenden) und permanenter Anspannung (Georg kann auf den Tod seiner Mutter quasi gar nicht reagieren). Das Buch schildert neue Verhaltensmuster, die Protagonisten sind Menschen, die in wirtschaftlicher Unsicherheit wenig Kampfgeist haben und ganz konkrete Ansprüche an sich und an das Leben stellen. Sehr interessant!

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Rezension

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Personen: Bilkau, Kristine