Ab in die Südtiroler Bergwelt. (DR) Leichen pflastern die Region rund um die mythenumwobene Laurinswand mit dem Rosengarten. Die Autorin malt großzügig Bilder einer sich wandelnden Landschaft, zwischen denen die Handlung langsam, dann aber mit zunehmender Geschwindigkeit in Fahrt kommt. Hinter der Kulisse des Massentourismus entsteht das Bild einer kleinen, oft engen Welt, die alles andere als idyllisch ist. Der Krimi verwendet als zentrales Motiv die Konflikte zwischen Umweltschutz und profitorientierter Verbauung, dazu gesellen sich allzu menschliche Regungen der Gier, des Hasses und des Geizes. Einen besonderen Reiz erhält die Erzählung durch das dynamische Verhältnis zwischen zwei Hobbydetektiven und dem gewichtigen Kriminalkommissar, das sich von betonter Distanz zu sympathisierender Nähe entwickelt. In die wie erwähnt allmählich spannend werdende Erzählung mischt sich nun die Sage um König Laurin, die dem Krimi mythisches Gewicht verleihen soll. Zwar liefert Neureiter interessante wissenschaftliche Informationen rund um die Laurinssage und die LeserInnen mögen erstaunt sein, wie intensiv der Zwergenkönig in Südtirol Zugpferd der Vermarktung ist, die innere Verbindung von Krimihandlung und Mythos wirkt aber dennoch konstruiert und überzeugt nur mäßig. Dennoch: Spannend, lesenswert, für Südtirolurlauber zur freundlichen Erinnerung bestens geeignet.

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Serie / Reihe: Gmeiner Spannung

Personen: Neureiter, Sigrid

Interessenkreis: Krimi