Ani, Friedrich
Meine total wahren und überhaupt nicht peinlichen Memoiren mit genau elfeinhalb
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Heike Byn; Rezension: "Männer heulen nicht", weiß Simon. Und elfjährige Jungs können noch nicht so verliebt sein, dass sie einen "Herzkasperl im Kopf" und Schweißausbrüche kriegen. Und über alles Denken an die Eine im Park einschlafen, während die Eltern aus Sorge die Polizei alarmieren. Kein Zweifel - nach wenigen Seiten Lesens in "Meine total wahren und überhaupt nicht peinlichen Memoiren mit genau elfeinhalb" ist klar: Der Knabe ist verliebt. So was von verliebt. Annalena heißt die Auserwählte. Ihretwegen rennt Simon gegen Glastüren, verliert seine Schuhe und vergisst glatt den kranken Großvater auf der Intensivstation. Doch die Gute ahnt lange nur ganz vage etwas vom Seelenzustand ihres Verehrers. Erst kurz vor knapp, bevor sie ihren München-Trip beendet und zurück nach Berlin fährt, reden die beiden miteinander. Über die Liebe, über die Sehnsucht. "Und das war das erste Mal, dass ich mit einem Mädchen gemeinsam gelacht habe", wundert sich Simon. Worüber man nicht sprechen mag, darüber muss man schreiben, denkt sich der Sohn eines Schriftstellers und verpackt im Nachhinein seine Gefühle und Gedanken in den Deutschaufsatz: "Mein aufregendstes Erlebnis". So wird das Ende zum Anfang und so weiter und so weiter. Schreiben kann er ja, der Friedrich Ani. War Kulturjournalist und Polizeireporter, bis er als "Tatort"-Drehbuchautor und preisgekrönter Krimi-Schreiber der "Tabor Süden"-Romane sein Auskommen fand. Klar ist seine Sprache, direkt und schnörkellos. Wenn Simon nicht gerade zu einem seiner inneren Monologe ausholt, treiben die vielen Dialoge den Plot voran oder erklären das Geschehen. Da spürt man gleich den Drehbuch-Profi dahinter. Manchmal fliegen einem die Sätze nur so um die Ohren und die dazupassenden Filmsequenzen laufen parallel im Kopfkino ab. Das alles ist stimmig erdacht, flott inszeniert und witzig geschrieben. Fehlt eigentlich nur noch, dass die anvisierte männliche Zielgruppe diese ungewöhnliche Love-Story inmitten der turmhohen Kinderbuch-Neuerscheinungen auch findet. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Rebecca Englert; Simon verliebt sich unsterblich in Annalena, fast zwölf. (ab 10) (JE) Elfeinhalbjährige können keine Memoiren schreiben, behauptet die Lehrerin. Simon kann sehr wohl, und bestimmt nicht nur, weil sein Vater Schriftsteller ist. Er hat aberwitzige Erlebnisse, besonders als er sich Hals über Kopf in Annalena verliebt. Verwirrung total, Stimme verloren, übersinnliche Begegnung mit der Nymphe Echo, kurz, die Sinne nicht beisammen - Simon tritt den Beweis an, dass die Liebe schon mal einen Deppen aus einem macht. Dabei ist die Angebetete dem Memoirenschreiber durchaus wohlgesonnen. Nachdem ich einst mit "The Secret Diary of Adrian Mole, Aged 13 3/4" im Englischunterricht gequält wurde, habe ich mir eine Art Wiedergutmachung durch den ersten Kinderroman des preisgekrönten Autors erhofft. Witzig gemeinte Wortspielereien wirken bemüht, den Text empfinde ich stellenweise als langatmig und für Kinder in mancher Hinsicht einen Tick zu philosophisch. Das ist sicherlich auch Geschmackssache. Trotzdem wage ich die Behauptung, dass dieses Buch wenig Identifikationspotential bietet, jedenfalls was das zentrale Thema angeht. Die Antwort auf die Frage, wie verliebte Jungs ticken, wurde schon geistreicher erörtert. Mit Adrian Mole zum Beispiel!


Rezension

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Personen: Ani, Friedrich

Ani, Friedrich:
Meine total wahren und überhaupt nicht peinlichen Memoiren mit genau elfeinhalb / Friedrich Ani. - München : Hanser, 2008. - 121 S.
ISBN 978-3-446-20982-4 : EUR 0.00

Zugangsnummer: 13644
NMS 1 B - Signatur: 1B Ani - Buch