Fritsch, Valerie
Herzklappen von Johnson & Johnson Roman
Belletristik

Generationenübergreifender Roman, der sich ein wenig in seiner Themenvielfalt verliert. (DR) Alma wächst in einem großen Haus allein mit ihren kontrollierenden Eltern auf. Auch die Großeltern sind ein fester Bestandteil ihrer Kindheit und vielmehr noch in ihrem späteren Leben. Alma wird erwachsen, verliebt sich, heiratet nach vielen Jahren Fernbeziehung und bekommt ein Kind. Nach der Geburt von Emil erkrankt sie an einer Depression, durch die sie sich nur zu Museumsbesuchen und gelegentlichen Besuchen bei ihren Großeltern aufraffen kann. Den Großvater kennt sie nur als schweigsamen Mann. Von seiner Vergangenheit als Soldat und russischer Kriegsgefangener erfährt sie überwiegend durch ihre Großmutter. Alma gelingt es allmählich, sich aus der Depression zu lösen und auch ihre Ehe übersteht diese Anspannung. Als klar wird, dass ihr Sohn Emil an einer seltenen Erkrankung leidet, stellen sie sich diesem Schicksal gemeinsam. Der Roman hat mich überrascht, da ich anhand des Titels, der Covergestaltung und des Klappentextes mit einer etwas seichteren Lektüre gerechnet habe. Fritsch verwendet eine ausgesprochen pointierte Sprache, sie schafft es, auch die ungewöhnlichsten Stimmungen und Gefühle in anschauliche Worte zu kleiden. Besonders in Erinnerung geblieben ist der Satz: "Immer war ihr kalt, sie verwinterte.", der Almas Depression beschreibt. Insgesamt ein sprachlich hervorragender Roman, der inhaltlich (zu) viele Themen aufgreift. Trotzdem eine lohnenswerte Lektüre, die nun auch als Taschenbuch erhältlich ist.


Rezension


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Personen: Fritsch, Valerie

Fritsch, Valerie:
Herzklappen von Johnson & Johnson : Roman / Valerie Fritsch. - Berlin : Suhrkamp, 2021. - 174 S. - (Suhrkamp Taschenbuch)
ISBN 978-3-518-47132-6 kart. : ca. EUR 11,40

Zugangsnummer: 0016312001 - Barcode: 10141694
DR - Signatur: DR Fri - Belletristik