Schwarz, Viviane
Immer der Nase nach
Buch

Rezension: In "Immer der Nase nach" sucht eine Nase nach jenem Ort, an dem sie im eigentlichen Sinne des Wortes herausragt. Begleiten wir also das unzufriedene Riechorgan auf der Suche nach seiner wahren Identität durch ein wunderschön gesetztes Bilderbuch, das gleichermaßen durch seinen feinen Witz wie seine intelligenten Anspielungen in Wort und Bild besticht. Schnüffelnd läuft die Nase los und streift dabei allerhand mögliche "Heimat-Orte": Die Bücherei, ein Restaurant, das Tauben-Theater, die Berge, den Himmel und die Meere, die Kälte und die Hitze. Wie zufällig fügt sie sich in jedem der klar und kräftig gemalten Szenarien in ihre Umgebung ein, geraten die sie umringenden Menschen, Tiere, Bäume, Gegenstände in verblüffender Treffsicherheit zu Augen, Mündern oder Wangen. Wie in Giuseppe Arcimboldos allegorischen Köpfen erhalten die nebeneinander gestellten Figurendetails erst durch die wohl überlegte Nachbarschaft mit anderen Elementen ihre mimetischen Eigenschaften und werden so als sich ständig wandelnde Gesichter wahrgenommen. Und dennoch ist die Nase - wen wundert es - blind für ihr bereits gefundenes Glück. Auf ihrer Suche nach Erkenntnis legt sie sich also auf die Couch, lässt sich therapieren und findet dann doch heraus: Ihr Platz ist in der Mitte, und dort ragt sie auch heraus. Weil sie eine Nase ist! Genau! *ag* Silke Rabus


Rezension


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Personen: Schwarz, Viviane Stewart, Joel ª

Schlagwörter: Nase, die

Schwarz, Viviane:
Immer der Nase nach / Viviane Schwarz ; Joel Stewart. - München : ArsEdition, 2002. - [28] S. : durchg. Il
ISBN 978-3-7607-1986-3 EUR 15.40

Zugangsnummer: 7157
Kinderverse, Bilderbücher - Signatur: JD Schw - Buch