Roman über das heutige Amerika. (DR) Ein Hauptdarsteller in Proulx´s neuem Amerikaepos ist zweifellos die Landschaft des "Pandle": das staubige, durch künstliche Bewässerung noch fruchtbare, durch Ölförderung und Schweinemastgroßbetriebe zunehmend ruinierte Land im Grenzgebiet von Texas und Oklahoma. Eine weitere Hauptrolle spielen jene Schweinefarmen, die dem ehemaligen Ranch-Land Wasser entziehen und es mit Pestiziden, Krankheitserregern und bestialischem Gestank kaputt machen. In diese Gegend wird der junge, beruflich noch völlig unerfahrene Bob Dollar (ein äußerst sprechender Name) geschickt, um inkognito im Auftrag eines internationalen Schweinezuchtkonzerns Rancher zum Verkauf ihres Landes zu gewinnen und somit Standorte für Mastbetriebe zu schaffen. Dieser Bob Dollar aber, der als Kind von seinen Eltern bei seinem Onkel einfach zurückgelassen wurde, verstrickt sich immer mehr in die Geschichte und auch die Geschichten dieses Landstriches. Und so erfährt er - und mit ihm auch die Leser/innen - eine Fülle an historischen Details und Lebensläufen der Bewohner des Panhandle. Wie immer geschieht das bei Proulx in einer wunderbar poetischen und doch sehr klaren Sprache und in der gekonnten Verknüpfung unerhörter Geschichten. Das Ende mag zwar etwas "märchenhaft" anmuten, die Personen sind auch nicht unbedingt Sympathieträger, aber der Roman bietet ein großartiges Bild von Geschichte und Gegenwart eines Teiles der USA. - Für historisch interessierte Leser/innen mit Vorliebe für Landschaftsbeschreibungen und interessante Geschichten wärmstens empfohlen. *bn* Fritz Popp

---

Rezension

---

---

Personen: Proulx, E. Annie Walz, Melanie

Schlagwörter: Amerika