Almond, David
Mina
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Sie heißt Mina. Sie liebt die Nacht und das Mondlicht, sitzt gern hoch in den Bäumen und räsoniert dort über das Leben. Sie ist alles andere als angepasst, eine Schulverweigerin, die von ihrer Mutter, zu der sie eine überaus innige Beziehung hat, privat unterrichtet wird, was ihr glückliche Tage zu Hause beschert, aber auch Einsamkeit und drohende Isolation. Was David Almond erzählerisch als Minas Tagebuch vor uns ausbreitet, ist ebenso unkonventionell wie seine Heldin. Ein Buch voller Abschweifungen, Träumereien und Fantastereien, voller "außergewöhnlicher Aktivitäten": "Schau dir die Sterne an. Reise durch Zeit und Raum. Halte deinen Kopf in den Händen und werde dir bewusst, dass du außergewöhnlich bist. Erinnere dich daran, dass du nur Staub bist. Denke daran, dass du ein Stern bist." Ein Buch, das sich unterschiedlichster Textsorten bedient, Episches und Lyrisches vermischt, gleichrangig vom Gang in die Unterwelt wie vom Flug der Distelfinken zu erzählen vermag, Sinn und Nonsense vereint. Ein Buch, das klug über das Schreiben und Erzählen von Geschichten selbst reflektiert und herkömmlichem "plotting" aus dem Weg geht. ("Warum sollte ein Buch eine Geschichte in einer langweiligen geraden Linie erzählen? Worte sollten wandern und sich winden.") All die großen Motive seiner bisherigen Romane finden sich auch in "Mina", Almond hat sie aber verknappt, verdichtet, neu arrangiert - so leichtfüßig wie noch nie. Und er gewährt seinen treuen LeserInnen eine Rückkehr in die Falconer Road, dem Schauplatz seines Debütromanes "Skellig" ("Zeit des Mondes"). Während Mina dort eine interessante, aber doch nur "supporting role" neben dem Helden Michael hatte, bekommt sie nun ihre eigene Geschichte. Eine außergewöhnliche. *ag" Klaus Nowak ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Cornelia Gstöttinger; Bezauberndes philosophisches Kinderbuch, über das Glück des Schreibens, den Reichtum der Fantasie, Anpassung und Ausgrenzung. (ab 11) (JE) Die introvertierte Mina, die mit ihrer überbordenden Fantasie und ihren erfrischend unkonventionellen Gedanken immer wieder in der Schule aneckt, beginnt Tagebuch zu führen. Denn Mina möchte ihren "Worten dabei helfen, aus ihrem Käfig der Traurigkeit auszubrechen und vor Freude zu singen" (S. 18). Und sie weiß auch, dass sie all die Worte für ihren verstorbenen Papa schreibt: "Er wird überall in diesem Tagebuch sein, in meinen Gedanken und in meinen Worten, in den Lücken zwischen den Worten und in dem Raum hinter ihnen." (S. 19f) Was sich traurig anhört, ist eine wunderbare Hommage an die Schönheit und Intensität des Lebens trotz Tod, Trauer und Einsamkeit und voller verrückt-kreativer, "nonsensischer" Sprachspiele. Mina bezaubert mit ihrem außergewöhnlichen Blick auf die Welt, sie will ihre Worte fliegen lassen wie einen Vogel, sie nicht in ein Korsett pressen, wie das in der Schule verlangt wird. Und auch Mina möchte ausbrechen aus diesem Käfig der Konventionen, in dem sie sich in ihrer Kreativität und Fantasie eingeengt fühlt. Sie ist oft traurig, hat das Gefühl, nicht dazuzupassen. Schließlich schafft sie es aber mit der Kraft ihrer Worte aus ihrer Zurückgezogenheit herauszutreten und den ersten Schritt zu einer neuen Freundschaft zu wagen. "Sei tapfer!", möchte man sich da selbst ins Tagebuch schreiben und Mut schöpfen aus diesen Worten. Eingestreut in den Text sind zahlreiche Aufforderungen zu "außergewöhnlichen Aktivitäten", die einen neuen Blickwinkel auf das Leben, die Welt und unsere Existenz ermöglichen oder den spielerischen Umgang mit Sprache fördern. Der vielfach ausgezeichnete britische Autor hat erneut ein bezauberndes Kinderbuch voller Lebensphilosophie vorgelegt, das für versierte LeserInnen ab 11 geeignet ist, wahrscheinlich aber Vermittlung und Begleitung eines Erwachsenen braucht. Allen Büchereien sehr zu empfehlen! ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/); In Bäumen kommt man auf seltsame Gedanken - so sitzt auch die eigenwillige Mina am liebsten im Geäst, um dort ihren versponnenen Gedanken nachzuhängen. Ihrer Fülle an Ideen wird auch formal entsprochen: Das Buch ist als Minas Tagebuch gestaltet, in dem sich unterschiedliche Textsorten wie Nonsens-Gedichte oder leere Seiten finden. Im Regelschulsystem eckt Mina mit ihren Eigenheiten an. Die Mutter beschließt daher, sie daheim zu unterrichten und ermutigt sie behutsam, auch manchmal aus ihrer Gedankenwelt hinauszutreten. Denn stets mit den eigenen Gedanken allein zu bleiben, ist auf Dauer nicht lebbar - sich von Mina anregen zu lassen hingegen ein lohnendes Erlebnis. *STUBE*


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Almond, David Ernst, Alexandra

Almond, David:
Mina / David Almond. Aus dem Engl. von Alexandra Ernst. - Ravensburg : Ravensburger Buchverl., 2011. - 254 S.
ISBN 978-3-473-36820-4

Zugangsnummer: 2833
Jugend 10-14 - Signatur: JE.2 Almo - Buch