Rassmus, Jens
Das Nachttier
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Heike Byn; Viele Kinder fürchten sich vor Dunkelheit und Nacht. Wenn die Farbe aus der Welt weicht, scheinen Schatten lebendig und furchteinflößend. So erlebt es auch der kleine Held in Jens Rassmus Das Nacht-Tier. Still liegt er in seinem Bett: Da plötzlich war an meiner Tür / ein Schatten erst und dann ein Tier / Wild sah es aus und schien doch zahm. Eher neugierig als eingeschüchtert bittet der Junge das Nacht-Tier in sein Zimmer. Riesengroß tappst die Kreatur auf ihn zu. Doch wie sie auf einmal dasteht, sieht sie mit ihren sanftmütigen Kulleraugen doch wohl eher aus wie das schusselige Muppet-Monster Grobi. Der Junge streichelt das nachtblaue Fell, steigt dem Tier auf den Rücken und gibt von Seite 7 an munter den Ton an: Ich sagte lauf! Das Nacht-Tier lief. Große Leser kapieren schnell die Meta-Ebene: Im Traum stellt sich der Junge seiner Angst und behält damit die Kontrolle über angstmachende Situationen, wie auf hohe Bäume klettern, über die Straße springen oder durchs Wasser schwimmen. Und mehr noch: Schließlich lässt er sich auch von seiner Angst als einer Art natürlichem Frühwarnsystem leiten, um Gefahren besser zu überstehen. Der Effekt solch einer Konfrontationstherapie ist sicht- und spürbar, als der Junge auf dem Rücken des Tieres auf einem Berg steht: Von oben schien im Mondenschein / die Welt so groß und doch so klein. Nach dem schaurig-schönen Traumritt durch die nächtliche Parallelwelt bittet der Junge das Wesen zu bleiben. Schon schrumpft es auf Kuscheltiergröße zusammen, teilt sich mit ihm das Kissen und übernimmt die Regie: Es sagte schlaf! Und ich schlief ein. Jens Rassmus führt uns in eine schraffierte Welt mit Nachtfarben: Szenen in verhaltenem Grün, Blau und Grau lassen die Welt wie eingefroren wirken. Nur das wunderschön glänzende, mitternachtsblaue Nacht-Tier durchleuchtet mit seinen bernsteinfarbenen Augen scheinwerfergleich die Bilderbuchnacht. Viele der formatfüllenden Traumszenen sind wirkmächtig, poetisch-zurückhaltend ist der begleitende Verstext. Zusammen ergeben sie eine einfühlsame, auf die Nacht einstimmende Abendlektüre. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Birgit Stessl; Wie poetisch einschlafen und träumen sein kann, zeigt uns das Nacht-Tier in diesem Bilderbuch. (ab 4) (JD) Ein kleiner Junge liegt abends im Bett und kann nicht einschlafen. Da plötzlich tritt ein seltsames Tier in sein Zimmer und fordert ihn auf, aufzusteigen. Zusammen begeben sie sich auf eine Abenteuerreise, um die umliegende Landschaft, die Wiesen, die Seen, das Meer und sogar den Mond zu entdecken, fernab des warmen Bettes, wo man doch nur unnötig schlafen muss. Das Nacht-Tier wird vom Kind immer wieder mit Imperativen angetrieben, weiter und höher zu gehen ("Flieg!", "Schwimm!"), denen es sich beugt. Am Ende ist es aber der haarige Freund, der das Kind sanft, aber bestimmt zum Einschlafen bringen kann. Der Text ist das ganze Buch hindurch gleich aufgebaut. Durch die gereimte Beschreibung der Erkundungstour ("Durchs Fenster raus, den Baum hinab, den Weg entlang im Schritt, im Trab [...]"), die immer mit einer Aufforderung des Jungen ("Ich sagte spring!") und mit der Durchführung durch das Nacht-Tier endet ("Das Nacht-Tier sprang"), ergibt sich ein wunderbarer, melodischer Rhythmus, der durch die Wiederholungen dem Kind beim Vorlesen Orientierung gibt. Ein sehr schönes, poetisches und stilles Bilderbuch in Reimform, das mit wenigen Farben unaufgeregt auskommt. Eignet sich hervorragend als Vorlesebuch zum besseren Einschlafen!


Rezension


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Personen: Rassmus, Jens

Rassmus, Jens:
¬Das¬ Nachttier / Jens Rassmus. - Wien : Nilpferd, 2018. - [20] Bl. : zahlr. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7074-5215-0

Zugangsnummer: 5939
Bilderbücher, Kinder 0 - 5 Jahre - Signatur: JD Rass - Buch