Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Cornelia Gstöttinger; Ein totes Mädchen in einer Baumkrone, ein Guru und seine Heilsversprechen geben Carl Mørck und seinem Team Rätsel auf. (DR) Im letzten Mørck-Krimi von Jussi Adler-Olsen nahm ein weit verzweigter Plot so breiten Raum ein, dass für das bizarr anmutende Team des Sonderdezernats Q und seine vom Autor genial trocken kommentierte Ermittlungsarbeit wenig Platz blieb. In "Verheißung", dem sechsten Fall für Carl, Rose und Assad, rückt der dänische Bestsellerautor seine eigenwilligen Figuren und ihr Interagieren wieder stärker in den Vordergrund. Drei Jahre sind seit dem Fall Marco vergangen, an Carls Einstellung zur Arbeit hat sich auch durch das Beziehungsaus mit Mona wenig geändert. Der chronisch Grantelnde weist einen Anrufer, der ihn in einem alten Fall um Hilfe bittet, brüsk ab. Am nächsten Tag ist Polizeiassistent Christian Habersaat tot. Er hat sich bei den Feierlichkeiten, die anlässlich seiner Pensionierung stattfanden, erschossen. Ehe sich Carl versieht, haben seine übereifrigen Assistenten einen neuen Fall an Land gezogen: Vor 17 Jahren wurde die Leiche der hübschen Alberte in den Ästen eines Baumes entdeckt, man ging von Fahrerflucht aus. Einzig Habersaat glaubte an Mord, ermittelte jahrzehntelang auf eigene Faust in verschiedenste Richtungen und musste zusehen, wie sein Privatleben darüber zerbrach. Carls Team arbeitet sich durch die Aktenstapel in Habersaats Wohnung, greift alte Spuren auf und versucht, einen Guru ausfindig zu machen, der die Frauen umgarnt und mit seinen Heilsversprechen Anhänger für sein Zentrum zur Transzendentalen Vereinigung von Mensch und Natur gewinnen will. Das Geschäft mit den Sehnsüchten der Menschen und der Wunsch, dem Leben Sinn zu geben, scheint Carl nicht nur beruflich zu beschäftigen. Der Meister im Delegieren wirkt ein wenig verloren. Vergangenes drängt ans Licht und schürt das Interesse der alteingesessenen LeserInnen der Krimi-Reihe. Seinen Reiz bezieht Verheißung durch das mit ironischer Note pointiert geschilderte Miteinander der Ermittler. Nach und nach nimmt die Handlung des zweiten Erzählstrangs Fahrt auf. Der Kriminalfall an sich ist mäßig spannend, aber wie Jussi Adler-Olsen die Ermittlungsarbeit mit den persönlichen Schicksalen der involvierten Menschen verschränkt, macht den Unterhaltungswert des Buches aus. Allen Büchereien zur Ergänzung empfohlen.

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Rezension

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Personen: Adler-Olsen, Jussi Thiess, Hannes