Mühle, Jörg
Zwei für mich, einer für dich
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Andrea Kromoser; Wenn sich zwei streiten, freut sich der dritte, sagt ein Sprichwort, das im neuen Bilderbuch Jörg Mühles sozusagen lebendig wird. Zwei für mich, einer für dich ist eine Geschichte über das Teilen, das Streiten, das Zusammensein rund um einen gemeinsamen Esstisch und über eine schwierige Frage: Wenn ein Bär und ein Wiesel, also zwei Tiere, die beide gern Schwammerl essen, drei Schwammerl auf dem Tisch haben, was dann? Das kann auch ungemütlich werden Und was, wenn dann als Dritter ein Fuchs dazukommt?! Jörg Mühle überzeugt erneut durch seinen reduzierten Stil auf Text- und Bildebene: Nie wird ein Wort zu viel gesagt oder eine Linie zu weit gezogen. So beginnt die Geschichte beispielsweise mit folgender Szene: auf weißem Hintergrund stehen die Stämme dreier Laubbäume, am Waldboden finden sich vereinzelt einige Blätter und vor einem der Bäume sind drei Pilze zu sehen. Davor steht, leicht zu seinen Fundstücken gebeugt, ein Braunbär, der eine Umhängetasche trägt. Auf dem Heimweg fand der Bär drei Pilze., erzählt der Text dazu. Auf jeder der anschließenden Doppelseiten folgt eine Szene, die ebenso klar und deutlich nachvollziehbar sowie vergnüglich dargestellt wird. Die Figuren des Bären, des Wiesels und des Fuchses bergen großes Identifikationspotential. Wie sie miteinander sprechen, aber vor allem wie sie körpersprachlich agieren bzw. aufgeregt aufeinander reagieren, erzählt von einer Szene, wie sie jederzeit an jedem Familientisch passieren könnte. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Verena Marchner; Gemäß dem Motto: wenn zwei sich streiten (ab 4) (JD) Wie man um Gerechtigkeit (anlässlich des Futterneides) feilscht und Argumente ins Treffen führt, warum man selbst mehr (Pilze) verdient als das Gegenüber, darum dreht sich das wunderbare Bilderbuch des Autors, das 2018 mit dem Leipziger Lesekompass ausgezeichnet wurde. Aber dahinter steckt noch mehr: Wie kann es im Streitfall gelingen, zu einer Lösung zu kommen, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist? Zuallererst nimmt uns Mühle schon im Vorsatz mit in die gemütliche Stimmung des Waldes, wo der Bär und das Wiesel gemeinsam hausen. Der Bär hat für das Essen Pilze gesammelt - allerdings nur drei und hier beginnt das Verhandeln! Wieso sollte er, der Bär, zwei bekommen, wo er doch schon so groß ist? Aber warum muss das Wiesel zwei kriegen, nur weil es noch klein ist? Die Diskussion geht rasant weiter und dem aufmerksamen Betrachter der Illustrationen fällt mit zunehmendem Verlauf der kleine, gerissene Fuchs im Hintergrund auf, der schließlich die Situation brillant ausnutzt Sofort führt der gemeine Diebstahl zur Verbrüderung der Streithähne gegen den neuen Feind. Wer jedoch glaubt, dass die Geschichte hier endet, dem sei gesagt, dass das Wiesel dann auch noch Nachtisch serviert ob sie diesmal etwas daraus lernen? Das Buch ist herzerwärmend illustriert und bietet für Eltern und Kinder die Gelegenheit, über Gefühle des ungerecht behandelt Werdens, über Teilen, das Gefühl von Neid und Benachteiligung zu sprechen. Empfehlung, auch ob des Augenzwinkerns, mit dem die Themen umgesetzt wurden! ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp); Autor: Martina Koler; Für sein neues Bilderbuch dient dem Bilderbuchkünstler Jörg Mühle der Wald als Kulisse. Groß und Klein - hier in Szene gesetzt durch Bär und Wiesel - sind die Protagonisten und gleichzeitig Widersacher der humorvoll und in raschem Tempo erzählten Geschichte. Drei Pilze tun ihr Übriges dazu. Das flinke Wiesel brät diese in der schweren Pfanne, während der hungrige Bär auf das Essen wartet. Nun sind es aber eben nur drei Pilze und so beschließt Bär - imposant stehend am Tisch gegenüber dem auf einem Kinderstuhl sitzenden Wiesel - mit dem Verteilen: Ein Pilz für dich und ein Pilz für mich. Und noch ein Pilz für mich. So sei es gerecht, denn schließlich ist er groß. Das versteht nun wirklich jedes Kind, wird diese Tatsache auch durch die überaus lebendigen, detailreichen und vielsagenden Bilder bestens belegt. Natürlich wehrt sich das Wiesel, schließlich ist es klein und muss noch wachsen! Auch das ist jedem Kind klar und viele werden sich in dem sich nun aufs Heftigste entfachten Streit der beiden Tiere wiederfinden. Ein Argument reiht sich ans andere, Wörter fliegen förmlich über den Tisch und objektiv gesehen hat jeder von beiden recht. Da taucht plötzlich im Hintergrund ein weiteres Tier auf und es bewahrheitet sich die oft zitierte Redewendung: "Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte." Bär und Wiesel verbünden sich, essen begeistert die verbliebenen Pilze aber die genauen Beobachter wissen, die unter einem Tuch versteckte Nachspeise wird wieder für Ärger sorgen. Oder haben Bär und Wiesel etwas aus dieser Erfahrung gelernt? Ein Buch über das Zählen, das Streiten, das Teilen, ein Buch, das in Wort und Bild zum Sprechen anregt und humorvoll ein pädagogisch wichtiges Thema ohne jeglichen moralischen Zeigefinger anspricht. ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/); Doch was tun, wenn sich die ungerade Zahl an Pilzen nicht gerecht auf den Bären und das Wiesel aufteilen lässt? Immerhin ist der Bär groß und muss viel essen. Das Wiesel muss aber noch wachsen. Und es hat die Pilze zubereitet. Wer bekommt nun also den verflixten dritten Pilz? Mit dem Auftauchen eines unbekannten Dritten scheint sich der Streit zunächst in Wohlgefallen aufzulösen wären da nicht die drei Erdbeeren, die das Wiesel eigentlich als Nachtisch vorgesehen hatte In detaillierten Illustrationen erzählt Jörg Mühle das Sprichwort Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte auf unkonventionelle Weise neu. Der stets weiß gehaltene Hintergrund macht den lebhaften Bildern Platz, in deren Zentrum die beiden Tiere in ihrer häuslichen Umgebung stehen. *STUBE* ---- Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/); Autor: Christina Repolust; Zuerst hat Jörg Mühle illustriert, seit seiner Trilogie "Hasenkind" ist klar: Der schreibt so gut, wie er zeichnet - präzise und gleichzeitig reduziert, witzig und gleichzeitig hintergründig, empathisch und gleichzeitig mit einer großen Portion Schelmerei. Wenn Bär drei Pilze findet, die daheim anschließend von Wiesel gebraten werden, dann nimmt eine Geschichte übers Teilen schnell Fahrt auf. Kein pädagogischer Zeigefinger stört die Diskussion, ob nun der Bär oder das Wiesel den dritten Pilz bekommen soll. Die Argumente beider Seiten sind gut, während die Zeichnungen die Dynamik des Ringens wiedergeben. Na also, noch einmal gut gegangen, diese Teilerei! Wie? Das wird hier nicht verraten, nur so viel: das Wiesel hat noch Nachtisch, drei Walderdbeeren. Eine Geschichte, die Lust auf Walderdbeeren und aufs Reden macht. Teilen ist gar nicht so leicht und Verzichten auch nicht. Wer meint, dass der Große mehr essen muss als der Kleine, einfach nur deshalb, weil er eben der Große ist, kommt bei Jörg Mühle ins argumentative Straucheln. Etwa doch nicht? Etwa doch anders? Das Bilderbuch lässt Raum zum Denken und Reden; schon sitzen die Kinder zwischen Bär und Wiesel am Tisch, schmausen, lachen und freuen sich, dass hier Kleine Riesenchancen bekommen.


Rezension


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Personen: Mühle, Jörg

Mühle, Jörg:
Zwei für mich, einer für dich / Jörg Mühle. - Frankfurt a. M. : Moritz-Verl., 2018. - [13] Bl. : überw. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-89565-357-5

Zugangsnummer: 6448
Bilderbücher, Kinder 0 - 5 Jahre - Signatur: JD Mühl - Buch