Bach, Tamara
Marsmädchen
Buch

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Elisabeth Zehetmayer; Preisgekröntes, innovatives Jugendbuchdebüt über Höhen und Tiefen der ersten großen Liebe und die schwere Kunst des Erwachsenwerdens. (ab 13) (JE) Der erste Teil dieses exakt durchkomponierten Jugendromans steht unter dem Motto des Pink Floyd Songs "Is there anybody out there?". Tag für Tag kämpft die fünfzehnjährige Miriam in einer langweiligen deutschen Kleinstadt mit den üblichen Problemen jugendlicher Heranwachsender: Schule, Spannungen mit der Mutter, und klassische Klogespräche mit Klassenkameradinnen bestimmen ihren Alltag, manchmal fühlt sich Miriam mittendrin, ein andermal wieder als nirgends zugehörig. Sehnsüchtig wartet die sympathisch gezeichnete Hauptfigur auf etwas, das ihr den Atem nimmt. Da tritt Laura in ihr Leben und stellt Miriams Gefühlswelt völlig auf den Kopf, diese unerwartete Liebe zu dem rätselhaften Mädchen kehrt ihr Unterstes nach oben und gipfelt in einem ersten zarten Kuss. Im zweiten, mit dem Star-Treck-Zitat "It's life, but not as we know it" treffend betitelten Teil ergründet Miriam ihre wahren Gefühle und beginnt ihr wirkliches Leben zu leben, die erste Liebesnacht mit Laura scheint ein hoffnungsvoller Auftakt für diese Beziehung zu sein, doch da kommt es zum großen Knall, zum "Big Bang"(Song von Duran-Duran): Laura ist fort, für immer, lediglich ein Brief des Marsmädchens bleibt Miriam als Erinnerung an ihre erste Liebe. Doch Miriam hat Wichtiges gelernt, Selbstakzeptanz und Eigenverantwortung. Völlig zu Recht wurde Tamara Bach für diesen vielschichtigen "Coming-of-Age" -Roman mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 2002 ausgezeichnet: In einer reduzierten, ganz eigenwilligen Sprache voll knapper, messerscharfer Sätze gewährt die Ich-Erzählerin tiefe Einblicke in ihr aufgewühltes Inneres. Verschiedene Musikmotive fungieren als verschlüsselte Botschaften, die Autorin spielt mit versteckten Hinweisen auf den weiteren Handlungsverlauf, der sich zuletzt wie ein Reigen schließt. Einfühlsam schlüpft die Autorin in die Rolle ihrer Protagonistin, zeigt völlig unpathetisch die realen Erlebniswelten Jugendlicher von heute und nützt diverse moderne Erzähltechniken für die authentische Darstellung einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte mit klar konturierten Charakteren. - Ein den üblichen Jugenbuchmarkt weit überragendes Debüt, das Lesern/innen ab 13 Jahren garantiert unter die Haut geht. ---- Quelle: Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. (http://www.jugendliteratur.org); Preisträger 2004 - Preis der Kritikerjury Jurybegründung Miriam ist 15 und leidet: unter ihrer latenten Unzufriedenheit, unter Langeweile, die ihre Umgebung verströmt, unter den täglichen Querelen mit ihrer Mutter. Doch plötzlich erscheint der graue Kleinstadtalltag nicht mehr ganz so grau, denn die Ich-Erzählerin macht die Bekanntschaft von Laura. Schnell kommt es zu einer Annäherung, zu Freundschaft, und bald sehnt Miriam sich nach mehr, obwohl Laura doch immer mit Phillip herumzieht, der aber vielleicht auch nur ein guter Freund für sie ist. Nach einem Discobesuch kommen sich die Mädchen näher, ohne dass für Miriam am Ende alle Wünsche in Erfüllung gehen. Psychologisch wie sprachlich sehr differenziert setzt Tamara Bach in ihrem Debütroman aus der Sicht ihrer Protagonistin die Wirren individueller Identitätsfindung in Szene. Dem Leser wird eine ebenso atmosphärisch dichte wie authentische Momentaufnahme präsentiert, deren Intensität durch die zahlreichen Bezüge auf andere Medien, vor allem auf Popmusik, noch gesteigert wird. Eine Momentaufnahme, deren große Kunst nicht zuletzt darin besteht, dennoch die ganze Bandbreite des Heranwachsens festgehalten zu haben. - Ab 13 *Deutscher Jugendliteraturpreis* ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/); Diese Stadt ist so klein. Am besten, ich lasse mir Beine wachsen und laufe weg. Die Stadt ist Miriam zu eng, sie selbst scheint aus allen Nähten zu platzen: Manchmal bin ich innen viel größer und passe nicht hier rein. Das Gefühl von Weite und Aufgehobenheit erfährt sie nicht in der ersehnten Großstadt, sondern durch ihre neue Schulfreundin Laura. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die schlussendlich unerfüllt bleibt. Tamara Bach gelingt es in ihrem bemerkenswerten Erstling, mit unterschiedlichen Stilmitteln zu changieren, in Details zu dringen, ohne dabei die Geschichte aus den Augen zu verlieren. Sie zoomt, wechselt die Geschwindigkeit und rückt mit klarem Blick an ihre Figuren heran.


Rezension


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Personen: Bach, Tamara

Schlagwörter: Erste Liebe Pubertät

Bach, Tamara:
Marsmädchen / Tamara Bach. - Hamburg : Oetinger, 2003. - 159 S.
ISBN 978-3-7891-3152-3

Zugangsnummer: 698
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Bac - Buch