Was, wenn es sich anfühlt wie Liebe?
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Klaus Egger; In der Musikgeschichte kam es öfter vor, dass Ausnahmekönner frustrierend billige oder einfach schlechte Produkte auf den Markt warfen (Dylan: "Live at Budokan"), entweder weil sie sich vertraglich dazu gezwungen sahen oder weil sie mit Recht davon ausgingen, allein ihr Name am Cover würde den Verkaufszahlen Genüge tun. Beim neuen Buch von Oscar Brenifier (original "l'amour et l'amitié") drängt sich ein ähnlicher Eindruck auf. Der Autor genießt einen ausgezeichneten Ruf, eben weil er es bisher verstand, junge LeserInnen auf pädagogisch exquisite Weise anhand kontroversieller Fragestellungen zur Selbsterkenntnis anzuleiten, ohne sie in irgendeine Richtung zu manövrieren. Nicht so hier. Genügt es, eine Sammlung von 12 Aussagenpaaren über Liebe und Freundschaft in etwas schwammiger Gegensätzlichkeit abzuliefern ("Manche glauben, dass die Liebe nicht für jeden bestimmt ist, dass Kinder zu klein sind und Eltern zu alt, um verliebt zu sein. Andere denken, dass man in jedem Alter liebt und sich nur die Art und Weise ändert, verliebt zu sein"), und die LeserInnen dann mit nichts mehr als der abschließenden Frage "und du?" zu entlassen? Oder verkauft sich ein Buch ohnehin von selbst, wenn auf dem Cover der berühmte Name des Autors und das Wort "Liebe" prangen und zwei schüchterne, in pinkfarbene kondomartige Overalls gezwängte Teletubbies in eine böse Welt von Sichtbeton und Stahltraversen gesetzt sind? Hier greift das Kindchenschema. Dahinter ist leider nicht viel: Man kann auch, in schwachen, satten Momenten, Nicht-dirigistisches mit Schleißigkeit verwechseln. Vielleicht aber hat nur der Rezensent ein Problem mit der Auswahl des Themas an sich: Es ist schwer, über Liebe zu sprechen, zumal mit Kindern. Das nächste Album kommt bestimmt. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Birgit Leitner; Ein Nachdenkbuch zum Thema Liebe mit kontroversen Aussagen, die zum Reden anregen. (ab 10) (JP) Mit diesem interessant gestalteten Bilderbuch laden die beiden Autoren, der Philosophieprofessor Oscar Brenfier und der Künstler Jacques Després, die LeserInnen ein, sich mit den hintergründig formulierten Aussagen auf einen Meinungsbildungsprozess einzulassen, Argumente zu benennen, Für und Wider abzuwägen, den Sitz im Leben der vorgegebenen Leitsätze zu finden und zu besprechen und sich dabei an eine eigene Positionierung heranzuarbeiten. Dieses ganz andere Philosophiebuch erscheint auf den ersten Blick aufgrund der klaren und schnell erfassbaren Bilder und der kurzen und prägnanten Sätze einfach. Sich auf die Fragestellungen dann einzulassen, erfordert Zeit und Mut, zumal die angesprochenen Bereiche, u.a. Liebe zu sich selbst, zu den Eltern, Geschwistern, zu Tieren, zu Vorbildern oder zu Ideen, im Spannungsfeld von Extrempositionen ganz persönlich berühren und betroffen machen. Die verkürzende Form der Darstellung von androgyn wirkenden Männchen/Weibchen mit dem einzigen Unterscheidungsmerkmal der Haarpracht ist gewöhnungsbedürftig. Hilfreich wäre es, wenn dem Buch Arbeitsanleitungen bzw. Literaturhinweise angefügt wären, damit auch dem Einsteiger in Philosophiefragen eine weiterführende Auseinandersetzung erleichtert werden würde. Für Kinder ab 10 Jahren, bestenfalls mit professioneller Begleitung.


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Scheffel, Tobias Brenifier, Oscar Després, Jacques Kootz, Anja Was, wenn es sich anfühlt wie Liebe?

Schlagwörter: Liebe Philosophie für Kinder

Was, wenn es sich anfühlt wie Liebe?:
Was, wenn es sich anfühlt wie Liebe? / Oscar Brenifier. Mit Ill. von Jacques Després. Aus dem Franz. von Anja Kootz und Tobias Scheffel. - Stuttgart : Gabriel, 2013. - [15] Bl. : überw. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-522-30336-1

Zugangsnummer: 100394
Jugend - Natur und Mensch - Signatur: JN Was - Buch