Schweinehirt oder Tölpel-Hans: Eine Märchenanthologie, die erzählt, wie variantenreich mutiges Handeln sein kann. (ab 5) (JM) Mutig mag sein, wer sein Schwert zieht. Aber nicht immer zeugt martialisches Gehabe von Stärke, denn nicht immer lässt sich die schöne Prinzessin dadurch gewinnen, dass der feuerspeiende Drache besiegt wird. Und wer will schon, so nebenbei gefragt, eine Prinzessin erobern, die zu allen unfreundlich ist und so falsch singt, dass es in den Ohren weh tut? "Der Prinz mit der Trompete" gehört zu jenen Originalbeiträgen, die Heinz Janisch beisteuert, wenn er sich zwei Jahre nach den "Märchen für mutige Mädchen" vornimmt, die Frage nach einer besonderen Tugend aus der Sicht der Knäblein zu stellen. Erneut führt er klassisches Märchengut mit Bearbeitungen aus Volks- und Ländertraditionen zusammen und ergänzt mit maere aus der eigenen Feder. "So leicht" wird es einem ums Herz, wenn Illustratorin Selda Marlin Soganci diesen Bücherstapel wortwörtlich von ihren Figuren ins Heute tragen lässt: Ob Papierflieger oder Propellerflugzeug, Drachenreiter oder Schniefnasen, Tote oder Untote - sie weiß das gruselgraue Figureninventar in eine leuchtende Farbenwelt zu stellen, in der das Metamorphe und das Alltägliche einander detailreich durchdringen. "Es ist mutig, Märchen zu lesen", heißt es im Vorwort. Mit Verlaub: In diesem Fall muss man sich nicht wirklich überwinden

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Personen: Janisch, Heinz Soganci, Selda Marlin Märchen für mutige Jungs