Auf dem Mars gibt es Leben. Diese Überzeugung hat einen fröhlichen kleinen Weltraumfahrer auf die Reise gebracht, im Raketengepäck Schokotörtchen für die neuen Freunde auf dem roten Planeten. Dort angekommen, verliert der Junge in der bemerkenswert uninteressanten, kargen Landschaft zusehends die Orientierung und schließlich seine Überzeugung. Er lässt das süße Mitbringsel frustriert liegen und will nur mehr nach Hause. Auf der Suche nach dem Raumschiff entdeckt er schließlich doch noch Leben – in Form einer gelb blühenden Blume. Was für eine schöne Überraschung und Bestätigung seines optimistischen Forscherdrangs! Als er von einem Hügel aus schließlich auch sein Raumschiff ortet und auf dem Weg dorthin sogar das Schokotörtchen wiederfindet, ist er gänzlich glücklich: „Diese Belohnung hab ich mir verdient.“ Dem amerikanischen Grafiker und Bilderbuchkünstler John Agee, hierzulande leider unbekannt (nur zwei seiner Bücher wurden vor knapp 20 Jahren in deutscher Sprache publiziert), ist mit „Life on Mars“ ein so einfaches wie überzeugendes Bilderbuch gelungen. Er setzt seinen Helden in klassischem Astronauten-Look in eine ebensolche Rakete und auf einer braun-grauen Kraterlandschaft aus. Dort lässt er ihn sein Abenteuer im Stile eines klassischen Feldforschers quasi live kommentieren (den knappen lakonisch anmutenden Text hat Ebi Naumann übersetzt). Dass während seiner Expedition ein Marsianer immer knapp hinter ihm ist, entgeht dem Blick des Astronauten, der naturgemäß nach vorn gerichtet ist. Den LeserInnen allerdings bietet sich eine andere Perspektive: Die großformatigen Bilder zeigen das Geschehen in unterschiedlichen Einstellungen, oft in einer Totalen, von der Seite oder auch von vorn. Die Diskrepanz zwischen Text und Bildern generiert nicht nur Spannung, sondern auch Witz. Was für ein unterhaltsames Weltraumabenteuer.

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Personen: Naumann, Ebi Agee, Jon