Ein Bilderbuch, das zu viel möchte. (ab 4) (JD) Walross Franz-Ferdinand sieht in Grönland eine Flamingo-Ballettgruppe. Von den grazilen Bewegungen fasziniert, beginnt er heimlich zu üben - in der Hoffnung, in die Ballettschule aufgenommen zu werden. Aus Müll im Meer bastelt er sich ein Tutu. Die Leiterin ist von ihrem neuen Wunderschüler begeistert und verliebt sich unsterblich in ihn. Doch nicht alle sind mit seiner Aufnahme einverstanden. Die schlechte Nachrede nimmt überhand und Franz-Ferdinand und die Lehrerin müssen die Schule verlassen. Zusammen gründen die beiden eine Walross-Ballettschule und leben glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Die Altersempfehlung seitens des Verlags kann ich nicht teilen: Das Buch enthält für Vierjährige viel zu viel Text. Neben den schönen Illustrationen stehen wuchtige, eng bedruckte Textblöcke. Die Erzählung verliert sich kontinuierlich in Details zu abstrakten Themen. Die Abschweifungen sowie zahlreiche gehobene Begriffe und Wendungen wirken sehr schnell ermüdend und irritierend. Die Hauptbotschaft über die Kraft der Träume verliert sich. Der dargebotene Lösungsansatz erscheint mir ebenfalls nicht ideal, stellt er doch in Wirklichkeit eine Kapitulation dar. Am Ende spricht der Autor die Hoffnung aus, die Menschen mögen ihr Konsumverhalten ändern. Mit der Geschichte hat dies aber eigentlich gar nichts zu tun. Fazit: Zu viel des Guten. Die Erwartungen, die der Klappentext weckt, werden nicht erfüllt. Leider weniger gelungen.
Altersempfehlung: ab 4 Jahren.
Personen: Pfister, Marcus
Pfister, Marcus:
Franz-Ferdinand will tanzen / Marcus Pfister. - Zürich : NordSüd Verlag, 2021. - 32 ungezählte Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-314-10575-3 Festeinband : EUR 15,50
Erzählende Kinderbücher für Kinder bis 6 Jahren - Bilderbuch