Laufen, um zu überleben - die groteske Geschichte über einen jüdischen Teilnehmer am Projekt "Wir laufen für den Führer" von Berchtesgaden nach Berlin im April 1945. (DR) Die dem Text entnommene Wortschöpfung "schrullesk" eignet sich hervorragend, um Inhalt und Sprachstil dieses packenden Romans zu charakterisieren. Es geht darin um einen untergetauchten Juden, der seit fünf Jahren allein und unter wechselnden Namen auf der Flucht ist, nachdem ihn der Vater in Berlin mit seinem Segen bedacht, ihm ein Kuvert mit Geld zugesteckt und eine Reihe von Adressen in ganz Europa zum Auswendiglernen gegeben hat. Bei den Geschäfts- und Brieffreunden des Vaters, eines angesehenen Zahnarztes, findet Harry Freudenthal zeitweilig Unterschlupf. Vor der Verhaftung durch die Braunen in Wien rettet er sich durch einen Sprung in das Affengehege von Schönbrunn und der standrechtlichen Erschießung in Berchtesgaden entgeht er, indem ihn die Reichsfilmregisseurin Leni Riefenstahl zur zentralen Figur des Dokumentarfilms "Wir laufen für den Führer" macht. Der Sieger des 1000 km-Marathons darf am Ende Adolf Hitler zum Geburtstag im Berliner Führerbunker gratulieren. Eingebettet in die Schilderungen der Tagesetappen quer durch Deutschland sind Rückblenden in die Kindheit und Jugend des nun 25-Jährigen, der sich jetzt Paul Renner nennt. Die Amerikaner sind bereits weit vorgerückt, dem Läuferpulk kommen in Sachsen lange Trecks von Flüchtenden aus dem Osten entgegen. Aber Paul schafft es, bis in das zerbombte Berlin in den Führerbunker zu gelangen, wo er auf Hitler und Eva Braun trifft.
Personen: Keglevic, Peter
Keglevic, Peter:
Ich war Hitlers Trauzeuge : Roman / Peter Keglevic. - 1. Aufl. - München : Knaus, 2017. - 571 S.
ISBN 978-3-8135-0727-0 fest geb. : EUR 26,80
Schöne Literatur - Signatur: Kegle - Buch