Der Mord an einem betagten Mann in Reykjavík steht offenbar in Zusammenhang mit einem Kriminalfall im Zweiten Weltkrieg. (DR) Stefan Thorson ist über neunzig, als er ermordet in seiner Wohnung aufgefunden wird. Die Ermittler entdecken eine Menge Zeitungsausschnitte über einen Mordfall aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in seiner Wohnung. Der pensionierte Polizist Konrad wird von seiner ehemaligen Kollegin Marta gebeten, die Geschichte des alten Mannes zu durchleuchten, um dahinterzukommen, warum sich Thorson mit einem Mordfall beschäftigt hat, der beinahe 70 Jahre zurückliegt. Konrad findet heraus, dass der Tote damals als Militärpolizist mit der Aufklärung eines Mordes an einer jungen Frau betraut war. Rosmunda - so ihr Name - wurde erdrosselt am Nationaltheater in Reykjavík aufgefunden. Obwohl Thorson und sein Kollege von der Kriminalpolizei einen Verdächtigen festgenommen hatten, war er offensichtlich nie vollständig von dessen Schuld überzeugt, denn der Beschuldigte starb bei einem Fluchtversuch, bevor es zu einer Gerichtsverhandlung kommen konnte. Der Krimi wird in zwei Handlungssträngen erzählt: Einer spielt in der Gegenwart, in der Konrad versucht zu erfahren, was Thorson über den Tod von Rosmunda ausgeforscht hat, das ihm letztendlich das Leben gekostet hat. Und einer zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, als Thorson und sein Kollege die Ermordung der jungen Frau und einer weiteren Vermissten untersuchen. Das Reizvolle für die LeserInnen ist zu beobachten, wie die beiden Ermittler-Teams aus den unterschiedlichen Zeiten langsam der Wahrheit auf die Spur kommen, aber die vollständige Aufklärung erst in der Gegenwart gelingt. Für GenreliebhaberInnen sehr zu empfehlen.

Personen: Indriðason, Arnaldur