Zwei in der jüdischen Kultur angesiedelte Liebesgeschichten, die einen tiefen Einblick in die Sitten und Bräuche des Judentums gewähren. (DR) Mit 19 Jahren heiratet die jüdisch-orthodoxe Chani Kaufman den angehenden Rabbi Baruch Levy, den sie erst viermal gesehen und noch nie berührt hat. Der Roman beginnt mit ihrem Hochzeitstag. Chani wartet gemeinsam mit ihrer Mutter auf ihren Ehemann. In Rückblenden wird anschließend erzählt, wie es zu der Ehevereinbarung kam und mit welchen Ängsten die junge Frau angesichts dieser lebenswichtigen Entscheidung konfrontiert ist. Auch Rebecca Reuben war einst eine junge Frau mit eigenen Ideen und Lebensvorstellungen, bis sie sich in Jerusalem in Chaim Zilberman verliebte und durch ihn zu einer gläubigen und praktizierenden Jüdin wurde. Viele Jahre später ist sie sich nicht mehr so sicher, ob der damals eingeschlagene Weg auch weiterhin der richtige für sie ist. Das Leben in der jüdischen Gemeinde unterliegt strengen Ritualen und Regeln. Verheiratete Frauen tragen einen "Scheitel" - eine Perücke -, denn nur dem Ehemann selbst ist es gestattet, die Haare der Frau zu sehen. Wer mit Mitte zwanzig noch nicht verheiratet ist, läuft Gefahr, keinen Ehepartner mehr abzubekommen - die Schande für die Familie könnte nicht größer sein. Das "Schadchen" (Kupplerin) stellt angehende Ehepaare einander vor und alle hoffen, dass daraus eine Ehe entsteht. So betet man zu "HaSchem" (Gott), in naher Zukunft eine glückliche Ehe zu führen. Eve Harris gelingt in ihrem Erstlingswerk eine fantastische Schilderung der jüdischen Kultur. Die LeserInnen erleben durch die Geschichte der Protagonistin hautnah, welchen Zwängen und Pflichten die Eheleute (v.a. die Frauen) unterworfen sind, dass eben diese aber auch Schutz und Orientierung bieten können, denn für Abweichungen von der Norm ist wenig Platz. Eine gut erzählte Geschichte mit vielen jüdischen Ausdrücken, die im Anhang in einem Glossar erklärt werden. *bn* Birgit Stessl

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Personen: Harris, Eve Bielfeldt, Kathrin

Interessenkreis: Liebe