Docx, Edward
Am Ende der Reise
Buch

Larry, ein renommierter englischer Literaturprofessor, ist erst Mitte 70, als er von einer unheilbaren Krankheit heimgesucht wird. Motor Neurose Disease, auch als ALS bekannt, lautet die erschütternde Diagnose, er wird seine motorischen Fähigkeiten verlieren und binnen eines Jahres qualvoll sterben. Ein solches Ende will Larry
nicht und er möchte auch unter allen Umständen verhindern, dass seine drei Söhne sein Dahinsiechen erleben. Sein Entschluss, aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen, steht schnell fest und ist zum Leidwesen seiner Familie unumstößlich. Keiner der drei jungen Männer versteht oder unterstützt die Entscheidung ihres Vaters, aber alle Versuche ihn umzustimmen sowohl mit Argumenten als auch mit Drohungen und Kontaktentzug sind
vergeblich, Larry hat einen Termin bei Dignitas in der Schweiz vereinbart und wird ihn wahrnehmen. "Let go my hand" lautet der englische Originaltitel, und der Londoner Schriftsteller Edward Docx beschreibt auf anrührende, oft auch tragikomische Weise, wie Louis, Jack und Ralph die Hand ihres Vaters am Ende loslassen können. Louis, der Jüngste, hat das innigste Verhältnis zu seinem Vater, der seine erste Frau verlassen hat,
um Louis' Mutter zu heiraten. Seine zweite Ehe war überaus glücklich und hat einen neuen, viel liebevolleren Menschen aus ihm gemacht, den frühen Tod seiner Frau hat Larry nie überwunden. Und obwohl seine Zwillingssöhne Ralph und Jack allen Grund dazu gehabt hätten, die neue Familie des Vaters abzulehnen, lieben sie ihren kleinen Bruder, der immer ein starkes Bindeglied zwischen ihnen gewesen ist. Lou ist es auch, der, obwohl es ihm das Herz bricht, mit dem Vater in die Schweiz fährt - in einem klapprigen, alten VW-Bus, ganz
so wie früher, als sie zusammen Europa bereist haben. Eine leise, kindliche Hoffnung hat er noch, den Vater von seinem grausamen Vorhaben abhalten zu können, und genauso ergeht es Jack und Ralph, die schließlich nach ihrem ursprünglichen Widerstand doch noch dazu stoßen. Diese letzte Reise, die sich manchmal wie ein unbeschwerter Campingurlaub anfühlt, gibt den vier Männern Gelegenheit zum Reden, zum Philosophieren und zum Nachdenken über das Leben und den Tod. Aktive Sterbehilfe ist in Großbritannien, genauso wie in Deutschland, gesetzlich verboten, weswegen Larry sich an den dubiosen Schweizer Verein. Dignitas wendet. Dieser Roman kann und will nicht die moralischen und ethischen Bedenken gegen ein solches Vorgehen darlegen und ausdiskutieren und er ist weder eine Zustimmung noch eine Ablehnung. Der Entschluss des todkranken Larry ist unumstößlich, und all das Bitten seiner Söhne bleibt unerhört. "Am Ende der Reise" ist
vielmehr eine große, bewegende Liebesgeschichte zwischen einem Vater und seinen Söhnen, die den
letzten Weg miteinander gehen.


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Personen: Docx, Edward

Schlagwörter: Sterbehilfe

Interessenkreis: Besondere Schicksale

Docx, Edward:
Am Ende der Reise / Edward Docx. - Deutsche Erstausgabe. - Zürich - Berlin : by Kein & Aber AG, 2017. - 504
ISBN 978-3-0369-5765-4 Festeinband : EUR 25,00

Zugangsnummer: 2018/0272 - Barcode: 01112286
Schöne Literatur - Signatur: Docx - Buch