Brussig, Thomas
Am kürzeren Ende der Sonnenallee
Buch

Der Roman hat eine durchaus unkonventionelle Entstehungsgeschichte: Die Basis bildet ein Film von Leander Haußmann, dessen Drehbuch von Thomas Brussig verfasst wurde, welches er später zu einem Roman verarbeitete. Im Zentrum beider Werke steht der Alltag des 17-jährigen Micha und seiner Freunde, die im Ostberlin der späten 70er-Jahre aufwachsen. Sie leben genau in jener Straße, die von der Mauer samt Todesstreifen und Wachturm in Ost und West entzweit wird. Doch während diese Grundbedingungen auf die komplexe Zeit der deutschen Trennung verweisen, präsentiert sich der Roman als episodische Generationsposse. Eine Liebesgeschichte und Elemente der historischen Alltagskultur wie Musik, Kleidung und der divergente Lifestyle zwischen Ost und West bilden die tragende Atmosphäre. Die Darstellung der DDR ist dabei ambivalent: Zum einen lässt Brussig die immanenten politischen Missstände nicht unerwähnt, zum anderen aber persifliert er diese durch die Figuren selbst, wenn die Clique etwa zur Scham ihrer Mütter hungerleidende DDR-Bürger für die vorbeifahrenden "Wessis" spielt. Auch der Onkel aus dem Westen, der selbst legale Gummibärchen unter höchster Geheimhaltung schmuggelt, repräsentiert den parodistischen, aber ehrlichen Blick auf die einstigen Lebensverhältnisse. Deutlich wird dies besonders dann, wenn der auktoriale Erzähler selbst auf seine Ostalgie zu sprechen kommt: "Geschichte ist nichts anderes als gestaltete Erinnerung." *STUBE*gegenwärtig


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Personen: Brussig, Thomas

Interessenkreis: ab 14 Jahren

Bruss

Brussig, Thomas:
Am kürzeren Ende der Sonnenallee / Thomas Brussig. - 17. - Frankfurt/M. : Fischer Taschenbuch Verlag, 2012. - ca. 160 S.
ISBN 978-3-596-14847-9 kart.

Zugangsnummer: 2017/0236 - Barcode: 2-1250324-5-00012098-2
Romane und Erzählungen für Jugendliche ab 12 Jahre - Buch