Ein Plädoyer für produktives Arbeiten und handelndes Denken in der kapitalistischen Arbeitswelt und postmodernen Gesellschaft. In diesem autobiografischen, erzählenden Sachbuch schreibt der Autor, ein promovierter Philosoph und von Beruf Motorradmechaniker, über den Wert handwerklicher Arbeit, die sinnvoll und nützlich zugleich ist und die ein bewusst gutes Leben ermöglicht. Der schwierig zu übersetzende Originaltitel des Buches lautet "Shop Class as Soulcraft", was so viel heißt wie "Werk(statt)unterricht als Seelenfertigkeit". Gemeint ist damit, dass an vielen Schulen kein ordentlicher Werkunterricht mehr stattfindet. Es sei eben nach Ansicht von Bildungsexperten nicht mehr nötig, die Dinge zu verstehen, sondern es reiche zu wissen, dass sie funktionieren. In der Wegwerfgesellschaft werde ohnehin alles, was kaputtgeht, einfach weggeworfen. Es geht Crawford um die wertvolle Erfahrung für Menschen, selbst Dinge zu bauen und zu reparieren, und er wirft folgende Fragen auf: Was bedeutet es, wenn derartige handwerkliche Erfahrungen aus unserem alltäglichen Leben verschwinden. Wie wirkt sich dieser Verlust auf die Lebenszufriedenheit aus? Befriedigt der Einsatz von Werkzeugen möglicherweise ein in der menschlichen Natur verankertes Bedürfnis. All diese Fragen werden in acht Kapiteln ausführlich und unterhaltsam beantwortet: Einiges kann man ruhig auch überfliegend lesen, wenn man nicht gerade ein Motorradfan ist und sich mit dem Funktionieren von Öldichtung, Zylinderbank oder Ventilabdeckung auseinandersetzen will. Eine erkenntnisreiche Lektüre allemal, die zum Nachdenken über den eigenen Beruf, die damit verbundene Arbeit und Lebenszufriedenheit anregt.

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Personen: Gebauer, Stephan Crawford, Matthew B.

Schlagwörter: Handwerk Arbeitswelt Lebenszufriedenheit Können

Interessenkreis: Alltag, Handwerk, Zufriedenheit