Ein Spannungsroman über ein emotionales Thema, das die Gesellschaft spaltet. (DR) Eine engagierte Krankenschwester, eine Pro-Live-Aktivistin, die undercover unterwegs ist, und die 15-jährige Wren - sie alle sind die Geiseln eines Amokläufers, der sich um sein Enkelkind betrogen fühlt. Von außerhalb der Abtreibungsklinik versucht der Polizeiunterhändler Hugh McElroy verzweifelt das Leben der Geiseln - insbesondere seiner Tochter Wren - zu retten. An einem warmen Herbsttag wird die Frauenklinik in Mississippi zum Schauplatz einer unglaublichen Gewalttat. - Oder war sie das schon immer? Picoult setzt sich mit dem Thema Abtreibung auseinander, das in der öffentlichen Diskussion immer wieder präsent ist. Ist es eine Frage der Ethik oder religiösen Überzeugung? Was hat die Wissenschaft dazu zu sagen und was muss die Politik rechtlich beitragen? Gilt das Recht des Ungeborenen mehr als das der Frau? "Willst du einen strittigen Punkt klären? Dann wirf alle Parteien in den Schmelztiegel eines Geiseldramas und lass sie dort schmoren." Picoult, die für diesen Roman Aktivisten, Betroffene und Ärzte interviewt hat, geht es letztlich um einen gemeinsamen Diskurs, damit sich die Fronten nicht noch mehr verhärten. Gewalttaten und Tötungsdelikte von Abtreibungsgegnern sind nämlich in den Staaten und in Kanada keine Seltenheit und scheinen sich zu häufen. Einen ganzen Nachmittag müssen die Gefangenen um ihr Leben bangen. Dabei lässt die Autorin den Tag der Protagonisten Revue passieren, erzählt stückweise ihre Geschichten. So erfahren die LeserInnen nach und nach etwas über ihre Motivationen und fiebern bis zuletzt um das Überleben der Figuren mit - insbesondere um Wrens. Und sie begreift schließlich: Eine Frau wird man nicht dadurch, dass man etwa Geschlechtsverkehr hat. Eine Frau wird man, wenn man seine eigenen Entscheidungen trifft, auch wenn es manchmal schmerzt. Das ist wohl die starke und mutige Botschaft dieses Romans!

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Personen: Picoult, Jodi Peschel, Elfriede