Setz, Clemens J.
Die Bienen und das Unsichtbare
Dichtung/Belletristi

Kuriositätenkabinett entlegener Lyrik. (PL) Der vorliegende Titel ist eigentlich kein Buch über Plansprachen, wie man aufgrund des Klappentextes annehmen würde, man erfährt schier nichts über deren Aufbau und Grammatik. Es ist kein Buch über Sprachphilosophie, denn den Höhepunkt stellen "logische" Sprachen mit Eineindeutigkeit der Bedeutungen dar, während Mehrdeutigkeit in Wirklichkeit eher in der Kombination von Wörtern und dem Wissenskontext der NutzerInnen entsteht. Dieses Buch ist eine Werbung für Lyrik in Privatsprachen, selbst in Sprache, die nur der exklusiven Kommunikation "mit Gott" dient, es ist die recht private Geschichte von Setz' vierjähriger Depression und Psychose, in der er sich in konstruierte Sprachen flieht, sich darin verkleidet, versucht, Teil einer Sprache und Kultur zu werden, ein anderer zu werden. Gewissermaßen historisch gibt Setz einen Überblick über die verbreitetsten Plansprachen, ihre Erfinder und Entwicklung, gepaart mit Anekdoten, aber auch einfach aus dem Internet zusammengetragenen Informationen, er stellt die wichtigsten LyrikerInnen vor, zitiert viel, übersetzt viel, gibt wieder, auch reichlich aus seinen Tagebüchern. Dem Buch hätte mehr straffendes Lektorat nicht geschadet, es finden sich Kommentare, die sieben Seiten später wieder auftauchen oder Bildunterschriften über Abbildungen. Fazit: Mixtur von viel zu viel.


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Personen: Setz, Clemens J.

Schlagwörter: Sprache Anekdoten

Interessenkreis: Österreichische Autoren

DR Set

Setz, Clemens J.:
¬Die¬ Bienen und das Unsichtbare / Clemens J. Setz. - Berlin : Suhrkamp, 2020. - 413 S.
ISBN 978-3-518-42965-5 fest geb. : ca. EUR 24,70

Zugangsnummer: 0034106001 - Barcode: 01037897
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